- Von Redaktion
- 05.12.2016 um 10:52
Die Deutschen sind Weltmeister im Sparen: 52 Prozent aller Bundesbürger verfügen über ein klassisches Sparbuch. Damit ist diese Sparform die beliebteste unter den Deutschen, wie eine Umfrage der Direktbank Comdirect zeigt. Aber genau dieses traditionelle Sparverhalten gefällt Finanzexperten überhaupt nicht.
Vor allem Investmentgesellschaften äußern immer häufiger Kritik an der konservativsten Geldanlage von allen. „Angesichts niedriger Zinsen fällt die Rendite klassischer Sparinstrumente sehr gering aus“, kritisiert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege beim Fondsanbieter J.P. Morgan Asset Management. Finanzexperte Christian Röhl von der Research-Plattform Dividendenadel fordert zudem, den Weltspartag abzuschaffen und durch einen „Weltanlagetag“ zu ersetzen.
Klar: Fondsanbieter wie J.P. Morgan Asset Management sind natürlich bestrebt, ihre eigenen Produkte zu verkaufen. Mit ihrer Kritik am Sparbuch haben sie aber trotzdem Recht, meint das Handelsblatt. Für die Zeitung hat die FMH Finanzberatung die Sparbuchzinsen von Banken und Sparkassen verglichen. Das Ergebnis: „Die Sparzinsen lagen nie tiefer als jetzt“, kommentiert FMH-Chef Max Herbst.
Der Zinsvergleich bezieht sich auf Online-Angebote mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten, pro Monat sind bis zu 2.000 Euro frei verfügbar. Der Sparbuchzins liegt derzeit bei 0,06 Prozent. Das heißt: Wer 5.000 Euro aufs Sparbuch legt, bekommt nach einem Jahr im Schnitt gerade einmal drei Euro Zinsen. Einige Banken bieten sogar nur 0,001 Prozent Zinsen, berichtet das Handelsblatt weiter.
Die Merkur Bank, eine deutsche Privatbank mit Sitz in München, schnitt im Vergleich am besten ab. Dort bekommen Sparer 0,5 Prozent Zinsen für ihr Geld. Auf dem zweiten Platz steht die BMW Bank mit 0,35 Prozent, gefolgt von der GEFA Bank und der VTB Direktbank mit jeweils 0,3 Prozent Zinsen.
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