- Von Andreas Harms
- 13.06.2022 um 14:45
Allianz Global Investors (AGI), die Investmenttochter der Allianz, hat einen Vertrag mit dem Finanzkonzern Voya Financial unterschrieben. Angekündigt hatte sie es bereits im Mai, als sie in den USA den Streit um ihre Hedgefonds beilegte (Pfefferminzia berichtete). Jetzt melden beide Unternehmen also Vollzug.
Demnach sieht der Vertrag vor, dass AGI „ausgewählte Investmentteams und Vermögenswerte, die den Großteil des US-Geschäfts umfassen“ an die Voya-Tochter Voya Investment Management (Voya IM) überträgt. Betroffen sind laut AGI die Teams für Einkommens- und Wachstumsstrategien (Income & Growth), fundamentale Aktien (Fundamental Equities) und Privatplatzierung (Private Placement).
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Zum relevanten Geschäftsvolumen äußert sich Voya. Demnach gibt AGI rund 120 Milliarden US-Dollar verwaltetes Vermögen ab. Das sind umgerechnet rund 114 Milliarden Euro. Bislang betreut Voya IM rund 253 Milliarden Dollar (241 Milliarden Euro), demnächst werden es wohl voraussichtlich 373 Milliarden Dollar sein (355 Milliarden Euro). Zugleich – wenn man den Prognosen trauen darf – steigt dort die operative Gewinnmarge durch den Deal von aktuell 26 auf dann 30 bis 32 Prozent. Im Gegenzug beteiligt sich der Allianz-Konzern zu 24 Prozent an Voya IM. Bis spätestens zum 25. Juli 2022 soll alles abgeschlossen sein.
Hintergrund ist, dass sich Allianz Global Investors U.S. in der Affäre um mehrere sogenannte Structured-Alpha-Fonds des Wertpapierbetrugs schuldig bekannt hat. Neben hohen Geldstrafen verhängte die Börsenaufsicht SEC auch eine Zeitstrafe. Die Allianz darf voraussichtlich zehn Jahre lang in den USA keine Investmentfonds mehr beraten.
Auch nach dem Transfer sollen die Managementteams weiter für ihre Produkte verantwortlich bleiben und ihre Kunden beraten. Hinzu kommt, dass die Unternehmen künftig auch im Vertrieb zusammenarbeiten wollen. AGI soll außerhalb von USA und Kanada auch Voya-Investmentfonds anbieten und dafür seine Kundennetzwerke nutzen.
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