- Von Manila Klafack
- 08.04.2020 um 08:39
Aktuell beschäftigt die Menschen vor allem ein Virus: das Coronavirus Typ 2. Doch nicht nur im menschlichen Organismus können sich Viren verbreiten und Unheil stiften. Im Internet setzen Kriminelle 100 Prozent digitale Viren ein, um zum Beispiel Schäden auf einer Festplatte oder in einem Netzwerk anzurichten.
Ebenso wie Ausspähsoftware werden auch Viren dem Begriff Malware (Schadprogramm) zugeordnet. Und diese Malware kann sich jeder Computernutzer einfangen – ob beim Surfen im Internet, beim Öffnen eines Mail-Anhangs oder beim Herunterladen einer Datei aus dem Netz.
Ganz aktuell warnt Europol davor, dass mit der Corona-Pandemie auch die Cyberkriminalität steigt. Denn derzeit arbeiten viele Menschen im Homeoffice. Damit seien die Möglichkeiten für Attacken aus dem Internet gestiegen. Insbesondere Ransomware, also Schadsoftware, die den Computer sperrt und Dateien verschlüsselt, werden zu einem immer größeren Problem.
Digitale Erpressung
Bereits im vergangenen Jahr stellte Ransomware eine der größten Bedrohungen für Anwender dar. Laut „Trend Micro“, einem japanischen Anbieter für Computersicherheit, wurde neben dem Gesundheitssektor „vor allem der öffentliche und der Bildungssektor Opfer gezielterer Angriffe“. In den USA seien beispielsweise Städte in Kalifornien, Georgia, Michigan und Florida sowie Schulbezirke in Louisiana attackiert worden.
Auch in Deutschland nehmen Cyber-Attacken mit Ransomware zu. Davon betroffen sind auch immer mehr Unternehmen. Der finanzielle Schaden hat sich in den letzten vier Jahren von 55 auf 102,9 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. „Umfang und Qualität der Angriffe haben dramatisch zugenommen“, sagt Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. „Die Freizeithacker von früher haben sich zu gut ausgerüsteten und technologisch oft sehr versierten Banden weiterentwickelt.“
Laut Bundeskriminalamt (BKA) nutzen Cyberkriminelle Ransomware häufig als Mittel der digitalen Erpressung. Daten auf infizierten Computern werden verschlüsselt, zur Wiederfreigabe soll ein Lösegeld bezahlt werden. Darauf solle man sich auf keinen Fall einlassen, denn Dateien und Programme würden auch trotz Zahlung nicht entschlüsselt. Betroffene sollten sich am besten an die Polizei wenden und Anzeige erstatten, rät das BKA.
Prävention und Versicherungsschutz
Auch wenn es keinen 100-prozentigen Schutz gegen Cyber-Attacken gibt, können doch einige Maßnahmen den Kriminellen aus dem Netz ihr Handwerk erschweren. Ähnlich wie bei einem Einbruch in ein Betriebsgebäude verhält es sich Experten zufolge bei einem Angriff aus dem Netz. Je länger es dauert, ins System zu gelangen, desto eher brechen die Angreifer ab und suchen sich ein leichteres Ziel.
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Auch im Homeoffice drohen Gefahren
Fünf Tipps für sicheres Surfen
Firewall, Anti-Viren-Software, regelmäßige Software-Updates und Back-ups sind daher wichtige Bausteine in der Abwehr von Hackerangriffen. Die Firewall fängt Schadsoftware in E-Mails ab, eine gute Anti-Viren-Software prüft und beseitigt Viren, regelmäßige Programm-Aktualisierungen schließen Sicherheitslücken, die Angreifer nutzen könnten, und Back-ups auf externen Datenträgern lassen Erpressungen ins Leere laufen.
Schutz gegen Cyber-Angriffe versprechen außerdem spezielle Cyber-Versicherungen. Sie mindern die finanziellen Folgen eines Hackerangriffs, indem sie die Kosten für Eigen- und Drittschäden abdecken. Obendrein bieten sie Unternehmen viele Serviceleistungen im Notfall. Dazu zählen zum Beispiel Rechtsberatung bei Datenschutzverletzungen, Beweissicherungen oder die Organisation von Krisenkommunikation.
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