- Von Achim Nixdorf
- 09.02.2022 um 16:29
Gestrichene Reisepläne, begrenzte Freizeitmöglichkeiten, Lohneinbußen und unsichere Zukunftsaussichten: In den vergangenen beiden Corona-Jahren hat die Sparquote in Deutschland historische Höchststände erreicht. Was das laufende Jahr betrifft, scheint sich dieser Trend aber nicht fortzusetzen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Norisbank. Danach wollen 2022 deutlich weniger Menschen im derzeitigen Umfang Geld auf die hohe Kante legen.
Deutsche sparen immer mehr, aber wenig effizient
Aktienbasierte Anlageformen werden beliebter
Während im Frühjahr 2021 noch drei von vier Befragten (76,3 Prozent) davon ausgingen, ihre Sparquote beizubehalten oder zu steigern, lag dieser Wert laut der aktuellen Bankenstudie am Ende des Jahres mit 60,3 Prozent auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Die Norisbank-Analysten führen diese Entwicklung unter anderem auf die wieder größer gewordenen Konsummöglichkeiten als auch auf die sinkende Attraktivität klassischer Sparformen zurück.
Jeder fünfte Deutsche will verreisen
Trotz aller noch vorherrschenden finanziellen Unsicherheit sehnten sich immerhin 26,7 Prozent der Befragten nach einem Ausgleich zu ihrem bisherigen Corona-Alltag. Mehr als jeder Fünfte (21,3 Prozent) plane im Jahr 2022 eine größere Reise, die in Zeiten der Pandemie nicht möglich war. 5,4 Prozent strebten sogar eine Auszeit an, um sich ganz bewusst von den Belastungen während der Pandemie zu erholen.
Sparen mit Wertpapieren immer beliebter
Der sich ändernder Sparwille wird der Umfrage zufolge auch von einer Veränderung in der Sparform flankiert. So zeige sich eine zunehmende Verlagerung von klassischen, schlecht verzinsten Sparkonten hin zu Anlagen in Wertpapieren. Rund ein Viertel der Befragten wolle 2022 vornehmlich in Aktien und Fonds investieren (25,1 Prozent). Ein im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten weiterhin sehr hoher Wert. Gerade bei jüngeren Menschen sei das Interesse an Börsen-Investments zuletzt massiv gestiegen.
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