Die Option auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bieten Versicherer inzwischen auch Kleinkindern an. © picture alliance / Peter Kneffel/dpa | Peter Kneffel
  • Von Lorenz Klein
  • 15.02.2022 um 16:53
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Makler raten Eltern inzwischen immer häufiger dazu, für ihren Nachwuchs bereits im jungen Kindesalter eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen – oder zumindest eine Option darauf. Dass der Versicherer Alte Leipziger nun „viele Antragseingänge“ bei seiner neuen Kinder-Grundfähigkeitspolice mit BU-Option meldet, dürfte den Trend noch verstärken.

Wann ist das richtige Alter, um eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen? Am besten so früh wie möglich, lautet eine viel zitierte Faustregel. Denn je jünger die Antragsteller, desto gesünder sind sie in der Regel – wodurch sie wiederum ihr Risiko minimieren, aufgrund von Vorerkrankungen keinen BU-Vertrag zu erhalten oder Ausschlüsse für bestimmte Krankheiten hinnehmen zu müssen.

Die gute Nachricht ist: Der Trend in der Versicherungsbranche geht dahin, das Mindestalter für einen BU-Abschluss weiter abzusenken. Mit zehn Jahren ist das vielerorts schon möglich. Versicherungsmakler Mathias Helberg begrüßt diese Entwicklung: „Vor zwanzig Jahren habe ich meinen Kunden geraten, sich zu Studien- oder Ausbildungszeiten um einen Vertrag zu kümmern, vor zehn Jahren habe ich Eltern empfohlen, für ihre Kinder schon zu Schulzeiten eine Police abzuschließen. Heute rate ich, Kindern die Option auf eine BU so früh wie möglich zu sichern“, wird der Makler in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert (Dienstagsausgabe und im Netz (bezahlpflichtig)).

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Dabei kann der Weg zum BU-Vertrag bereits im Säuglingsalter starten – auch wenn die Police am Anfang noch gar nicht auf den Namen BU getauft ist. So gebe es spezielle Rentenpolicen für Kinder, die eine Option auf einen späteren BU-Schutz beinhalteten, berichtet der Versicherungsmakler Guido Lehberg in der SZ. Ein anderer Weg seien Grundfähigkeitsversicherungen, die in einem bestimmten Alter in eine BU umgewandelt würden, so Lehberg.

Dahinter steht das Prinzip, den Gesundheitszustand des Kindes bei Abschluss des Vertrags gewissermaßen einzufrieren. Erneute Gesundheitsfragen müssen dann nicht mehr beantwortet werden – und idealerweise besteht für den Versicherten auch die Chance über Nachversicherungsgarantien die monatliche Rentenhöhe aufzustocken. Laut SZ-Bericht sind entsprechende BU-Optionen bereits ab dem siebten Lebensmonat möglich.

Alte Leipziger erfreut über Produktstart

Beim Versicherer Alte Leipziger sind Kinder sogar bereits ab sechs Monaten versicherbar – und zwar im Rahmen einer Grundfähigkeitsversicherung, die der Versicherer zu Jahresbeginn auf den Markt gebracht hat. Und damit scheint das Unternehmen im Vertrieb einen Nerv getroffen zu haben. Vertriebsvorstand Frank Kettnaker sprach am Dienstag in einer Unternehmensmitteilung jedenfalls von einem „vollem Erfolg“.

„Bereits in den ersten Monaten konnten viele Antragseingänge verzeichnet werden“, so Kettnaker, ohne auf konkrete Zahlen zu verweisen. Der umfassende Grundfähigkeitsschutz beginnt demnach ab dem dritten Geburtstag ohne erneute Risikoprüfung und kann zum zehnten Geburtstag entweder erweitert oder in eine Berufsunfähigkeitsversicherung umgewandelt werden.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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