- Von Juliana Demski
- 01.04.2022 um 15:48
„Rein rechnerisch kollidiert alle zwei Minuten ein kaskoversicherter Pkw mit einem Wildtier“, so Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Allerdings ist die Gefahr eines Wildunfalls übers Jahr ungleich verteilt: Besonders hoch ist das Risiko in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember. Gerade in den kommenden Wochen sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein.“
Zehn Verhaltenstipps vor und nach einem Wildunfall
Kaskoversicherte zahlen für Schutz gegen alle Tierarten kaum drauf
Die Kfz-Versicherer zahlten für 272.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Autos im Jahr 2020 rund 853 Millionen Euro. Pro Unfall blätterten die Versicherer im Schnitt also mehr als 3.100 Euro hin – und damit rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, so der GDV, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssten.
Käfer-Rohrbachs Appell lautet daher: „Am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Fahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern. Wenn Wild auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht, sollten Autofahrer – sofern genutzt – das Fernlicht abblenden und langsam fahren. Riskante Ausweichmanöver sind nicht ratsam. Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier.“
Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, begleicht die Voll- beziehungsweise die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz in der Teilkasko zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet. Ein geringer Trost: Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.
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