- Von Manila Klafack
- 19.08.2022 um 13:21
Vielen Deutschen ist Nachhaltigkeit wichtig. Doch im Zusammenhang mit Finanzen denken nur 5 Prozent an Nachhaltigkeit (siehe Grafik). Je informierte die Anleger allerdings sind, desto eher entscheiden sie sich für grüne und ethisch korrekte Geldanlagen. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Yougov im Auftrag des Finanzdienstleisters Swiss Life.
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Am ehesten beschäftigen sich junge Menschen mit nachhaltigen Anlagen, nämlich 9 Prozent der unter 34-Jährigen. Den größten Beitrag zum umweltbewussten Handeln sehen die Menschen in der Vermeidung von Plastik (60 Prozent), im eigenen Konsumverhalten (50 Prozent) sowie im Ausbau von Infrastrukturprojekten (47 Prozent). Allein: Lediglich 18 Prozent kommen hier nachhaltige Geldanlagen in den Sinn – und die Hälfte der Deutschen schätzt die Bedeutung von Geldanlagen für eine nachhaltige Entwicklung eher gering ein.
Bei Geldanlagen denken zu wenig Menschen an Nachhaltigkeit
Sobald sich die Menschen allerdings informieren, zeichnet sich Swiss Life zufolge ein gänzlich anderes Bild. Laut der Umfrage sehen 44 Prozent der informierten Personen die Wirkung von nachhaltigen Anlagen eher hoch an und entscheiden sich für entsprechende Produkte. Die Hälfte der informierten Menschen würde eine nachhaltige Geldanlage abschließen, wenn sie darauf angesprochen würde. 65 Prozent der Befragten wünschen sich eine Beratung.
„Nachhaltigkeit ist kein Selbstläufer. Erst wenn Menschen von Fachleuten über die Möglichkeiten und Optionen informiert werden, entsteht echtes Interesse. Die Finanzberatung ist damit ein wichtiger Hebel, Nachhaltigkeit in die Gesellschaft zu tragen“, sagt Jörg Arnold, Vorstand von Swiss Life Deutschland. Neben der Beratung sei unter allen Befragten der Wunsch nach verständlichem Informationsmaterial (40 Prozent) und einheitlichen Standards (35 Prozent) groß.
Klima- und Umweltschutz besonders wichtig
Bei der Entscheidung für nachhaltige Finanzprodukte schauen die Befragten, inwiefern ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche berücksichtigt werden. Mehr als die Hälfte möchte demnach selbstbestimmt über die Zusammensetzung der Geldanlage entscheiden. Besonders wichtig sei den Menschen dabei die Förderung von Klima- und Umweltschutz (41 Prozent), der Ausschluss kontroverser Unternehmen oder Staaten (28 Prozent) und die Investition in Zukunftsbranchen (17 Prozent). Über die jeweilige Wirkung möchten die Befragten transparent aufgeklärt werden, dann entscheiden sich 56 Prozent auch für nachhaltige Produkte. Bei den unter 25-Jährigen sind es sogar knapp 70 Prozent.
Nachhaltige Finanzprodukte können eine Option sein, Nachhaltigkeit zu fördern und gleichzeitig Renditen zu erzielen. Denn entsprechende Investitionen fördern Swiss Life zufolge genau die Branchen, bei denen die Befragten einen großen Einfluss sehen, wie zum Beispiel nachhaltige Infrastrukturprojekte (47 Prozent) oder die Schaffung von energieeffizientem Wohnraum (39 Prozent).
Dies könne ein Argument sein, das vor allem folgende Menschen erreichen könne, so Swiss Life: Nämlich all jene, die aufgrund fehlender Zeit (17 Prozent), Verzichtsängsten, Bequemlichkeit oder alten Gewohnheiten (jeweils 13 Prozent) in ihrem persönlichen Engagement gebremst werden. Fest steht nämlich: Jede zweite Person würde gern nachhaltiger handeln, so das Resümee der Experten von Swiss Life.
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