- Von Sabine Groth
- 27.05.2024 um 12:43
Die vorläufigen Schätzungen der deutschen Versicherer Ende 2023 waren zu gering: Der Anstieg von versicherten Schäden durch Naturgefahren fällt deutlich höher aus als erwartet. Statt der geschätzten 4,9 Milliarden Euro meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nun eine Schadensumme von 5,7 Milliarden Euro für 2023.
Das sind 1,7 Milliarden Euro mehr als 2022. „Grund dafür sind vor allem schwere und teure Hagelschäden an Kraftfahrzeugen, die mit 2 Milliarden Euro zu Buche schlugen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Debatte um Elementarschaden-Pflichtversicherung wieder aufgeflammt
Extremwetter treibt Versicherungskosten
KFZ-Versicherung gut ein Fünftel teurer als im Vorjahr
Immens gestiegene Ersatzteilpreise und hohe Werkstattlöhne trieben nach Angaben des GDV die Schadensumme im KFZ-Bereich nach oben. Der Schadendurchschnitt für Sturm- und Hagelschäden in der Kraftfahrtversicherung kletterte auf 4.100 Euro, der dritthöchste Wert nach 1984 (4.700 Euro) und 2021 (4.300 Euro).
Auf die Sachversicherung entfielen 3,7 Milliarden Euro, davon 2,7 Milliarden Euro verursacht durch Sturm und Hagel und eine Milliarde Euro durch weitere Naturgefahren, wie etwa Überschwemmungen infolge von Starkregen.
Hohe Schäden im Sommer
Die größten Schäden entstanden nicht etwa durch Herbst- und Winterstürme, vielmehr hatte es der Sommer in sich. Im August verursachten heftige Unwetter versicherte Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro – also gut ein Viertel des Gesamtschadens. Die Sachversicherer waren mit 950 Millionen Euro und die Kraftfahrtversicherer mit 550 Millionen Euro betroffen.
Bereits im Juni hatten die Unwetter „Kay“ und „Lambert“ schwere Schäden in Höhe von 740 Millionen Euro angerichtet. Davon entfielen 390 Millionen Euro auf die Sachversicherung und die übrigen 350 Millionen Euro auf die Kraftfahrtversicherer.
Aus regionaler Sicht steht Bayern mit einer Schadensumme von über 2 Milliarden Euro an der Spitze. Der zweite Platz geht an Hessen mit 890 Millionen Euro. „Die Alpenregion und die hessischen Mittelgebirge Taunus und Odenwald waren besonders häufig von Hagel betroffen“, erläutert Asmussen.
1 Kommentare
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kommentierenjan.lanc@deuass.de
Vor 6 MonatenIch denke es ist Zeit für eine Pflichtversicherung damit niemand mehr nach dem Staat rufen muss wenn mal wieder etwas passiert.