- Von Juliana Demski
- 25.06.2019 um 13:06
Mehr als zwei Drittel der Finanzdienstleister in Deutschland sehen eine starke Zunahme der Risiken von Cyber-Angriffen und Datenschutzverletzungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Kommunikationsberaters Instinctif Partners.
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Auf dem Weg zum Standardprodukt
Als sehr gefährliche Folgen von Cyber-Attacken werten 52 Prozent der Befragten den Verlust von Kunden, 47 Prozent nennen generelle Reputationsschäden, aber nur 19 Prozent finanzielle Nachteile durch Haftung, Strafzahlung oder Erpressung. Ebenso viele sehen zudem eine hohe Gefahr in der Beeinträchtigung der firmeneigenen Social-Media-Kanäle (siehe Grafik).
„Das Bewusstsein gegenüber Cyber-Risiken nimmt weiter zu. Das ist ein gutes Zeichen, denn das Thema gehört bei Finanzunternehmen auch über regulatorische Vorgaben hinaus auf die Tagesordnung“, sagt Carsten Böhme von Instinctif Partners Deutschland. Auch die damit einhergehenden Gefahren für die Unternehmensreputation erhalte die nötige Aufmerksamkeit. Trotzdem ziele immer noch ein Großteil der Maßnahmen auf IT-Schutz, statt auf umfassende Krisenvorbeugung, so Böhme.
Für 67 Prozent der Befragten zählen Krisenpläne und die Überprüfung der IT-Sicherheit zu den wichtigsten Maßnahmen, um sich auf Cyber-Angriffe vorzubereiten. Vernetzte Krisensimulationen (47 Prozent) oder die Einrichtung einer Krisen-Hotline (13 Prozent) halten die Befragten laut Untersuchung für weniger wichtig.
Gezielte Angriffe bleiben unterschätzt
Die Gefahr durch ungezielte Cyber-Angriffe wird von 60 Prozent der Befragten als hoch bewertet, gezielte Cyber-Attacken dagegen nur von 21 Prozent der Befragten – obwohl gezielte Angriffe insgesamt zunehmen. Als besonders gefährdet stufen die Befragten die Geschäftsführung und das Portfoliomanagement (60 Prozent) ein. Rund 80 Prozent glauben hingegen, dass der Vertrieb nur wenig betroffen sei.
Dazu der Studien-Experte: „Ein Großteil gezielter und ungezielter Cyber-Attacken ist an die breite Mitarbeiterschaft gerichtet. Die Bedrohungslage im Vertrieb oder in der Administration darf daher nie unterschätzt werden. Finanzunternehmen müssen auch außerhalb der Chefetagen schulen und auf Angriffe vorbereitet sein“, so Böhme.
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