- Von Lorenz Klein
- 14.05.2020 um 18:00
Aus welchen Gründen erleiden die Menschen eine Berufsunfähigkeit? Dieser Frage ist auch in diesem Jahr wieder das Analysehaus Morgen & Morgen im Rahmen seines großen BU-Ratings auf den Grund gegangen.
„Als Hauptursache setzen sich die Nervenerkrankungen mit 32,66 Prozent weiter ab“, wissen die Experten zu berichten. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit großem Abstand – sie sind mit einem Anteil von 19,65 Prozent für gut jeden fünften BU-Eintritt verantwortlich (siehe erste Grafik).
Schlüsselt man die Ursachen nach Altersstufen auf, werde klar, so die Analysten, „dass gerade Nervenerkrankungen insbesondere auch die jüngeren Altersgruppen bis 50 Jahren treffen“ (siehe zweite Grafik). Das verdeutliche erneut, wie wichtig eine Absicherung der eigenen Arbeitskraft sei, sagt Pascal Schiffels, Geschäftsführer von Morgen & Morgen. „Die Ursachen sind vielschichtig und betreffen jede Alters- und Berufsgruppe.“
Wer abschließt, ist im Schnitt 30 Jahre alt
Das durchschnittliche Alter bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung liegt nach Auswertung von Morgen & Morgen bei 30 Jahren. Im Bestand beträgt der Altersdurchschnitt bei 40 Jahren. Und auch dieser Wert ist interessant: Die durchschnittliche Leistungsdauer einer BU-Rente liege bei etwa sieben Jahren, berichten die Analysten.
Wer also glaubt, dass der Versicherer schon nach wenigen Monaten den Geldhahn wieder zudreht, weil sich der eigene Gesundheitszustand in relativ kurzer Zeit merklich verbessert hat, könnte einem Irrtum aufsitzen. Wobei hier gilt: Durchschnittsbetrachtungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, weil einige besonders schwere Fälle die Statistik verzerren könnten.
Kritik an Rentenhöhe
Wobei eine BU-Rente natürlich nur dann eine echte Hilfe sein kann, wenn sie eine auskömmliche Höhe hat – hier besteht offenbar auch weiterhin Nachholbedarf im Markt. „Optimierungsfähig bleibt die durchschnittlich versicherte BU-Rente von 950 Euro“, sagt Pascal Schiffers. Zwar sein es erfreulich, dass die versicherte Rente im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent gestiegen sei, dennoch sei das „bei Betrachtung der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten immer noch zu wenig“, kritisiert Schiffels.
Quelle: Morgen & Morgen
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