So sehen Präsentkörbe meistens aus © Sadival/ Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 29.01.2020 um 10:59
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:50 Min

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – so sagt man. Und gegen eine gut gemeinte Geste ist auch gar nichts zu sagen. Trotzdem lohnt es sich, innezuhalten und manche Tradition zu überdenken. Ein Beispiel: Die deftigen Präsentkörbe, auch „Fresskörbe“ genannt, mit denen Geschäftspartner bedacht werden. Dabei kann man Lebensfreude auch ganz ohne bedenklichen Inhalt verschenken.

Was ist noch drin? Na klar, Zucker. Auch hier lohnt es sich, ins Detail zu gehen.

Zucker:

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt einen maximalen täglichen Zuckerverzehr von 25 Gramm am Tag. Ein Knoppers, auch das wurde jüngst in einem Korb verschickt, besteht zu über 30 Prozent aus Zucker und enthält davon bereits 8,8 Gramm. Ein Mars Riegel, 51 Gramm, enthält 64 Prozent Zucker! Ein Riegel liefert also bereits mehr als 32 Gramm Zucker. Ein einziger Riegel übersteigt damit die maximal empfohlene Zufuhrempfehlung – dann aber bitte auch nichts mehr anderes an diesem Tag essen!

Denn: Eine hohe Zuckerzufuhr, lässt den Blutzuckerspiegel – und in der Folge den Insulinspiegel – explosionsartig ansteigen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel, sofern die Zellen noch nicht insulinresistent sind, unter einen kritischen Wert. Das versetzt das Gehirn in Alarmzustand, woraufhin Hormone ausgeschüttet werden, die uns verleiten, zu den nächsten Süßigkeiten zu greifen. Schließlich soll der Blutzuckerspiegel schnell wieder ausgeglichen werden – ein Teufelskreis. Zucker liefert leere Kalorien, er enthält praktisch keine Nährstoffe. Noch schlimmer: Bei der Verstoffwechslung von Zucker werden wichtige Vitamine und Mineralien verbraucht. Zucker ist also ein regelrechter Nährstoffräuber.

Als Abfallprodukt entstehen Advanced Glycation Endproducts. Im Prinzip handelt es sich dabei um verzuckerte Proteine, welche ihre Funktion verlieren und damit zu Schlacken im Körper werden. Das kann beispielsweise das Bindegewebe schwächen – Frauen kennen das als Orangenhaut – und Falten entstehen lassen. Zucker lässt uns also schneller altern. Er fördert weiterhin stille Entzündungen, was sich äußerlich beispielsweise in unreiner Haut und Akne zeigen kann.

Solange der Blutzuckerspiegel und in der Folge der Insulinspiegel erhöht sind, wird Fett in den Fettzellen nicht nur eingesperrt, schlimmer noch. Überschüssige Kalorien durch hohen Zuckerkonsum werden als zusätzliches Fett in den Fettzellen eingelagert. Auf Dauer kann so das stoffwechselaktive Organfett, das Viszeralfett ansteigen. Problematisch daran ist, dass dieses proentzündlichen Stoffe, sogenannte Zytokine ausschütten. Diese fördern wiederum im gesamten Körper stille Entzündungen und können auf lange Sicht gesehen zu Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs führen. Je länger man sich mit schnellen Kohlenhydraten ernährt, welche den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lassen, desto mehr verändert sich die Zusammensetzung des Darmmikrobioms.

Fäulnisbakterien nehmen überhand und verdrängen solche Bakterien, die für unsere Gesundheit besonders förderlich sind. Dadurch verschiebt sich der PH-Wert im Darm ins basische, wodurch beispielsweise Mineralien wie Magnesium – das Salz der Ruhe und Ausgeglichenheit – schlechter aufgenommen werden können. Das Verschieben der Darmbesiedlung Richtung Fäulnisflora kann wiederum das Risiko psychischer Erkrankungen wie Depressionen erhöhen. Damit nicht genug: Diese vermehrten Darmbakterien können Einfluss auf unser Gehirn nehmen und unser Verlangen nach Zucker erhöhen. Denn den lieben diese Bakterien besonders und können sich so fröhlich weiter vermehren. Die nun entstehende Dysbalance im Darm kann außerdem zu einem sogenannten leaky Gut, einem löchrigen Darm führen.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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