- Von Karen Schmidt
- 31.01.2024 um 10:20
2,1 Millionen Versicherte haben Ende 2023 ihre KFZ-Versicherung gekündigt und sind zu einem neuen Anbieter gewechselt. Betroffen waren im Schnitt 1,1 Verträge. Insgesamt gab es 2023 rund 2,3 Millionen Vertragswechsler. Das ist ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2022 (1,9 Millionen Wechsler).
Das zeigt eine Untersuchung zum Jahresendgeschäft im KFZ-Versicherungsmarkt durch den Marktforscher Sirius Campus. Bei durchschnittlich 640 Euro Jahresbeitrag seien rund 1,47 Milliarden Euro im KFZ-Versicherungsmarkt bewegt worden.
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73 Prozent der Wechsler konnten im Schnitt 145 Euro durch den Vertragsabschluss bei einem neuen Anbieter sparen. Überdurchschnittlich häufig haben sich 31- bis 50-Jährige zu diesem Schritt entschieden. Und auch Versicherungskunden, die ihre Verträge eh regelmäßig optimieren. Das sind immer 46 Prozent aller Wechsler.
Das meiste Neugeschäft unter den Wechslern haben fünf Versicherer erzielt. 36 Prozent aller Neuabschlüsse verbuchten diese fünf Anbieter (in alphabetischer Reihenfolge):
- Allianz
- Allianz Direct
- Huk24
- Huk-Coburg
- LVM
Weitere Anbieter mit überdurchschnittlich viel Neugeschäft sind (in alphabetischer Reihenfolg für Rang 6 bis 10): ADAC Versicherungen, Axa, Debeka, DEVK und HDI.
Wechselimpuls durch Beitragsbriefe
Nach wie vor bleiben Ansprachen von Vertretern, Maklern, Bankberatern oder Vergleichsportalen ein starker, aber seltener Treiber für den Anbieterwechsel. Nur rund 2 Prozent der KFZ-Versicherungsnehmer wurden von einem Vermittler auf einen Wechsel angesprochen. Dagegen haben 9 Prozent aller Versicherten ihren Jahresbeitragsbrief als Impuls für ihre Wechselaktivität angegeben.
Geldsparen mit 67 Prozent Nennungen unter den Wechselaktiven immer noch das primäre Wechselmotiv (2021: 70 Prozent). Durch die gestiegene Inflation berichten mit 35 Prozent der Wechselbereiten aber deutlich mehr in diesem Jahr, kein besseres Angebot gefunden zu haben (2021: 27 Prozent).
„Die Gestaltung des Jahresbeitragsbriefes hat einen klaren Einfluss auf die Wechselaktivität der Kunden. Denn ganz bestimmte Informationen aus dem Brief steuern die Aufmerksamkeit und können unter Wirkung von Behavioral-Economics-Effekten die Wechselaktivität erheblich reduzieren“, sagt Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer von Sirius Campus.
38 Prozent der Wechsler sparen durch den Nachlass bei jährlicher Zahlung. Ein Viertel nutzt einen Schadenservice mit Werkstattbindung und ein Zehntel hat die zusätzliche Sparmöglichkeit durch einen Telematik-Tarif gewählt. Dagegen achten 38 Prozent auf eine hohe Absicherung bei Teilkaskoschäden. Auch die freie Werkstattwahl haben ein Drittel der Wechsler, ein Schadenfreiheitsrabatt-Retter ein Viertel und einen Schutzbrief ein Fünftel für ihren neuen Vertrag gewählt.
„KFZ-Versicherungswechsler wollen zwar Geld sparen, aber sie wollen auch eine gute Absicherung. Nur eine kundenorientierte Produktgestaltung mit Fokus auf die relevanten Leistungen für einzelne Zielgruppen ermöglicht ein erfolgreiches Neugeschäft während der KFZ-Wechselphase“, so Gaedeke.
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