Karen Schmidt, Chefredakteurin Foto: Maurice Kohl



Liebe Leser,

die Deutschen genießen ja nun nicht gerade einen Ruf als unbeschwertes, fröhliches Völkchen. Derzeit zeigen sich die Bundesbürger aber von ihrer besonders pessimistischen Seite – zumindest, wenn es um die Altersvorsorge geht. Das von der Europäischen Zentralbank verordnete Nullzinsniveau verleidet vielen den Spaß am Altersvorsorge-Sparen. Schlimmer noch, sie beginnen vor diesem Hintergrund sogar, am Sinn der privaten Vorsorge überhaupt zu zweifeln. Eine fatale Entwicklung, die schon die ersten Auswüchse zeigt: So haben die Bundesbürger ihren regelmäßigen Sparbeitrag bereits reduziert.

Den besseren Schluss haben Makler und Vermitter aus dem Niedrigzinsdilemma gezogen, wie eine Umfrage unter unseren Lesern zeigt. Dort geben sie an, ihre Kunden stärker in Richtung chancenreichere Produkte, konkret: fondsgebundene Rentenversicherungen zu beraten.

Und auch die Versicherer reagieren auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld und strukturieren ihre Produkte um. Ein Trend ist dabei, auch in der Entnahmephase noch ein Investment in Fonds zuzulassen – das sehen der PayPlan der Helvetia und der Auszahlplan der INTER vor. Schließlich haben die Bundesbürger mit 67 noch ein paar Jährchen Leben vor sich, da verträgt auch die Entnahmephase noch ein bisschen mehr Schmackes.

Die Basler indes schafft höhere Ablaufleistungen für den Kunden und dadurch bessere Absatzchancen für den Vertrieb durch den Verzicht auf Garantien in ihrer neuen FondsRente. Und bei der Indexpolice index-safe der Stuttgarter können Kunden Kursgewinne mitnehmen, blenden die Verluste aber aus.

Wie genau diese Produkte ausgestaltet sind und alle Ergebnisse unserer Leser-Umfrage können Sie in dieser Sonderpublikation zum Thema Altersvorsorge nachlesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihre Karen Schmidt

Zeit für Aktien

Viele Menschen sparen angesichts des Nullzinsumfelds weniger für ihre Altersvorsorge. Das ist grundfalsch. Stattdessen müssen sie in chancenreichere Produkte investieren. Wie eine Umfrage von Pfefferminzia zeigt, hat dieses Umdenken aber schon begonnen

Foto: Getty Images
Ein Fotograf hängt über der Anzeigentafel der Deutschen Börse in Frankfurt, die den Kursverlauf des Aktienindex Dax anzeigt. Seit dieser Aufnahme 2013 hat sich der Wert des Dax deutlich erhöht

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ehr und mehr Menschen bangen hierzulande um ihre Rente und ihr Auskommen im Alter. So stimmten der Aussage „Das Thema Altersvorsorge macht mir heute mehr Angst als früher“ 64 Prozent der Erwerbstätigen und 57 Prozent der Ruheständler zu. Der Glaube, dass der Ruhestand ausreichend abgesichert ist, ist bei vielen Bundesbürgern gering ausgeprägt. Im Bundesdurchschnitt meinen 61 Prozent, dass ihre bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen. Besonders stark ist diese Sorge übrigens bei Berlinern verbreitet (74 Prozent). Ein Grund hierfür ist das schon seit Jahren andauernde Niedrigzinsniveau. Das zeigen Ergebnisse des Deutschland-Reports 2017 der Axa.

Das Fatale an dieser Entwicklung: Inzwischen fragt sich die Mehrheit der Erwerbstätigen (51 Prozent) vor diesem Hintergrund, ob die private Altersvorsorge überhaupt noch sinnvoll ist. Vergleicht man die Ergebnisse dieses Jahres mit denen von 2016, sieht man auch, dass die Verbraucher ihre Sparleistung bereits reduziert haben. Legten sie 2016 noch regelmäßig 155 Euro im Monat fürs Alter zurück, sind es 2017 nur noch 130 Euro. Und das, obwohl die Befragten eigentlich denken, dass man 171 Euro für die Altersvorsorge sparen müsste, um seinen Lebensstandard später mal halten zu können. Die Reaktion der Verbraucher ist natürlich grundfalsch. In Zeiten niedriger Zinsen heißt die Antwort nicht, weniger zu sparen, sondern eher mehr beziehungsweise mit Produkten, die nicht so abhängig vom Zinsniveau sind und mehr Rendite einfahren können.

Vermittler und Makler haben das erkannt. Im Mai führten wir eine Online-Umfrage unter unseren Lesern zum Thema Altersvorsorge durch. 347 haben sich daran beteiligt, und 87 Prozent davon beraten ihre Kunden auch regelmäßig zum Thema Altersvorsorge. Der Großteil (34 Prozent) vermittelt einmal im Monat einen Altersvorsorge-Vertrag, 25 Prozent kommen einmal in der Woche zum Abschluss, 18,2 Prozent sogar noch öfter. Im Schnitt geht es dabei um einen Beitrag von 100 bis 200 Euro, der für die Altersvorsorge investiert werden soll. Das geben 44 Prozent der Befragten an. 40 Prozent veranschlagen einen Beitrag von 50 bis 100 Euro, 12,3 Prozent von mehr als 200 Euro. Mini-Beiträge von bis zu 50 Euro sind dagegen eher die Ausnahme. Nur 3,5 Prozent unserer Leser haben im Beratungsalltag mit diesen Beträgen zu tun. Am liebsten vermitteln unsere Leser dabei Produkte der Allianz. Jeder fünfte (20,5 Prozent) gibt an, seinen Kunden Versicherungen des Marktführers anzubieten. Auf den weiteren Plätzen folgen mit deutlichem Abstand Canada Life (8,8 Prozent), Volkswohl Bund (6,8 Prozent), Stuttgarter (6,4 Prozent) und Continentale (5,6 Prozent).

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un aber zum Niedrigzinsniveau. Bei der Umfrage stellten wir unseren Lesern natürlich auch die Frage, wie sie auf die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank und den Fakt reagieren, dass eine Rentenlücke immer seltener durch Sparprodukte mit harter Garantie geschlossen werden kann. Knapp 81 Prozent der Makler und Vermittler antworteten auf diese Frage mit „Ich berate die Kunden in Richtung Fondspolice oder Investmentfonds“. 7,6 Prozent meinen, die Niedrigzinsphase sei kein Problem für die Altersvorsorge. 6,8 Prozent gaben an, mehr in Richtung Sachwerte wie Immobilienanlagen zu beraten. Und für 4,8 Prozent lautet die logische Folge aus dem Niedrigzinsdilemma, dass der Kunde den Beitrag erhöhen müsse.

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chaut man sich dann auch die Antworten auf die Frage an, welche Altersvorsorge-Produkte unsere Leser vor allem vermitteln, ergibt sich ein stimmiges Bild. 42 Prozent und damit die Mehrheit unserer Leser setzen am häufigsten die fondsgebundene Rentenversicherung ab. Auf Platz 2 schieben sich Riester- und Rürup-Produkte vor Investmentfonds auf Platz 3 (10,5 Prozent). Die klassische Rentenversicherung zeigt sich abgeschlagen auf Platz 5. Sie liegt mit 5,1 Prozent der Nennungen unserer Leser noch hinter der fondsgebundenen Lebensversicherung, die auf 6,2 Prozent kommt.

Auf die offene Frage, worauf unsere Leser bei der Auswahl von Altersvorsorgeprodukten für ihre Kunden achten, war „Rendite“ eine der häufigeren Antworten. Daneben zählten für viele auch niedrige Kosten, die Stabilität beziehungsweise Finanzkraft des Versicherers und die Flexibilität des Produkts, dass man es also an die sich verändernden Lebensphasen des Kunden anpassen kann. Auch Garantien beziehungsweise Sicherheit nannten die Makler und Vermittler hierbei relativ häufig. Das deckt sich wiederum mit dem, was sich die Kunden nach Erfahrung unserer Leser vor allem von ihrem Altersvorsorgeprodukt wünschen. Die Sicherheit schlägt hier mit 73 Prozent knapp die Flexibilität mit 72 Prozent. Auch eine gute Verzinsung steht aber weit oben, nämlich auf Platz 3 (67 Prozent). Den vierten Platz erklimmen transparente Kosten (37 Prozent) vor der Beitragsgarantie mit 33 Prozent.

Die Ergebnisse zeigen: Die Anforderungen an Altersvorsorge-Produkte haben sich in den vergangenen fünf Jahren durchaus stark verändert. Dieser Aussage stimmen auch unsere Leser zu – fast 70 Prozent bejahen diese Frage. Weitere 25 Prozent sehen immerhin leicht veränderte Anforderungen. Knapp 6 Prozent glauben allerdings nicht, dass Versicherungen, die auf die Altersvorsorge abzielen, heute anderen Standards genügen müssen als noch vor fünf Jahren. Und was machen die Versicherungsgesellschaften? Reagieren sie auf diese Veränderungen und nehmen sie sich diese Wünsche von Kunden und Maklern zu Herzen? Ja, durchaus.

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o war es etwa der Basler bei ihrem neuen Produkt FondsRente ein Anliegen, möglichst hohe Ablaufleistungen für den Kunden zu generieren. Dafür hat der Versicherer bei dem Produkt etwa auf Garantien verzichtet. „Wir bieten eine Fondspolice ohne Garantien, denn diese sind bei extrem niedrigen Zinsen zu teuer. Bei langen Sparprozessen macht der Preis einer Garantie bis zu 60 Prozent der Ablaufleistung aus“, erklärt Maximilian Beck, Bereichsleiter Vertriebsförderung bei der Basler Leben. Als Kapitalanlage hat sich die Basler hierbei für den sogenannten Core-Satellite-Ansatz entschieden. Dabei dient ein guter und stabiler Fonds als Kerninvestment, also Core, mit einem Gewicht am Portfolio von 50 Prozent. Und an diesen sind mehrere Satelliten angedockt – Schnellboote sozusagen, die zusätzliche Rendite bringen können. Mehr zu diesem Konzept lesen Sie hier.

Die INTER hat bei der Police MeinLeben ebenfalls die Rendite des Produkts im Blick. Dazu setzt sie vor allem auf börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs). Und zwar aus zwei Gründen, wie Jan Roß, Leiter Vertriebsbereich Makler und unabhängige Vermittler bei der INTER, erklärt: „Nicht nur unter dem Aspekt der Rendite-Erwartung, auch unter Berücksichtigung der Kosten ist eine Investition in ETFs für Kunden mit dem langen Anlagehorizont einer Rentenversicherung lohnenswert.“ Jeder gesparte Euro wirke sich positiv auf die Ablaufleistung des Produkts aus. Was Kunden auch mehr Rendite und gleichzeitig Flexibilität bringen soll, ist der Auszahlplan. In dieser Phase kann der Kunde bereits Geld aus dem Vertrag entnehmen, bleibt aber noch in ETFs investiert – das vollständige Investment in den sicheren Deckungsstock des Versicherers erfolgt dann erst mit der tatsächlichen Rentenphase, die der Kunde beispielsweise mit 85 Jahren starten kann.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Menschen hierzulande immer älter werden und dabei auch länger gesund bleiben, ist das eine charmante Sache. Denn durch diese Entwicklung haben 65-Jährige beispielsweise noch gut 20 Jahre Leben vor sich. Und das Kapital verträgt noch ein bisschen mehr Schwung als eine Anlage in das Sicherungsvermögen einer Versicherungsgesellschaft, findet Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

„Wenn wir über so lange Zeiträume planen müssen, dann sollten wir auch über den Kapitalmarkt als Anlagevehikel sprechen“, sagt Nobis im Interview. Er hält Produkte, die auch im höheren Alter noch ein Investment in Fonds & Co. vorsehen, daher für sehr sinnvoll. Er betont aber gleichzeitig, wie wichtig hierbei die Flexibilität der angebotenen Lösungen ist.

Auch die Helvetia hat vor dem Hintergrund dieser durchaus erfreulichen demografischen Entwicklung einen neuen Baustein für die Altersvorsorge entwickelt – den PayPlan. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Auszahlplan, der mit dem Produkt CleVesto in seinen verschiedenen Ausprägungen Allcase, Favorites, Balance sowie Select kombiniert werden kann. „Unter dem Renditeaspekt führt derzeit kein Weg an Fondspolicen vorbei“, erklärt Jürgen Horstmann, Vorstand des Lebensversicherers Helvetia in Deutschland, die Idee hinter dem neuen Baustein. Das Kapital bleibt daher während des PayPlans in Investmentfonds investiert, und der Kunde erhält monatlich einen Betrag ausbezahlt – erst nach dieser Auszahlphase startet dann die Rentenphase, und das Geld wird sicher angelegt.

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eim PayPlan hat der Kunde dabei die Wahl aus drei verschiedenen Varianten zur Anlage des Kapitals: Entweder er überlässt sie komplett den Investmentprofis und wählt die vollautomatische Variante, die die Ansätze verschiedener Vermögensverwaltungen mischt. Oder er wählt das genaue Gegenteil und kümmert sich komplett selbst um sein Geld. Dazu kann er dann aus mehr als 280 Fonds und Strategien wählen. Als dritte Variante schließlich ist die goldene Mitte aus den beiden erstgenannten Varianten möglich, hierbei wird das Geld teilautomatisch in Einzelfonds und Strategien investiert (siehe auch Produktporträt).

Für Kunden, die es nun doch etwas sicherheitsorientierter mögen, die aber nicht auf Extra-Renditechancen verzichten wollen, hat die Stuttgarter ihre Indexpolice „index-safe“ im Angebot. Hierbei werden die Überschüsse, die sich aus dem Investment des Kundengelds in das Sicherungsvermögen ergeben, in einen Index investiert. Darf es ein bisschen mehr Wumms sein, können Kunden optional auch den Index-Turbo zünden: Zusätzlich zu den Überschüssen werden dann 1,5 Prozent des Vertragsguthabens des Kunden eingesetzt, wodurch sich seine Indexbeteiligung deutlich erhöht.

Die Stuttgarter nutzt hierbei – anders als die meisten anderen Anbieter von Indexpolicen am Markt, die ein Investment in den Deutschen Aktienindex Dax oder das europäische Börsenbarometer Euro Stoxx 50 vorsehen – einen selbst konstruierten Index: den Multi-Asset Index M-A-X. „Dieser investiert in mehrere Anlageklassen, um eine besonders kontinuierliche Wertentwicklung zu erzielen“, erklärt Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing der Stuttgarter, das Konzept. Dabei handelt es sich um die Anlageklassen weltweite Aktien, europäische Immobilienaktien, Gold sowie europäische Staats- und Unternehmensanleihen. Die Gewichtung dieser vier Anlageklassen passt der Versicherer alle drei Monate an die aktuellen Kapitalmarktentwicklungen an. Dabei wird immer in die drei renditestärksten Anlageklassen der vergangenen drei Monate investiert (weitere Infos hierzu erhalten Sie auch im Produktporträt).

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iese Ansätze zeigen, dass die Versicherungsgesellschaften immer wieder in ihrem Produktportfolio nachjustieren und sich neue Lösungen einfallen lassen, um den immer neuen Anforderungen gerecht zu werden. Ein Wermutstropfen dabei: Der Markt wird unübersichtlicher, der Aufwand für Makler daher deutlich höher. Gefragt nach Unterstützungsleistungen, die sich unsere Leser von den Versicherungsunternehmen daher am ehesten wünschen würden, antworteten viele mit Sätzen wie „klare, eindeutige Aussagen, wie das Produkt funktioniert“, „Erklärfilme und Flyer“, „übersichtliche und leicht erklärbare Unterlagen“ sowie „einfach eine vernünftige verbale Aufklärung“. Da gibt es für die Unternehmen wohl noch einiges zu tun.

„Berater agieren noch zu risikoavers“

Die Deutschen leben immer länger, also beziehen sie auch immer länger Rente. Ergeben vor diesem Hintergrund Produkte mit einer fondsgebundenen Entnahmephase Sinn? Auf jeden Fall, meint Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung



Foto: Lutz Sternstein

Pfefferminzia   In Gesprächen mit Versicherungsgesellschaften hört man immer wieder, dass sie an Produkten arbeiten, die auch ein Fondsinvestment in der Rentenphase vorsehen. Halten Sie diese Produkte für sinnvoll?

Frank Nobis  Und ob ich diese Produkte für sinnvoll halte. Wir betonen in unseren Seminaren immer wieder das „Risiko des langen Lebens“ und damit den Absicherungsbedarf über einen sehr langen Zeitraum. Wissen Sie, im Jahr 1960 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdauer noch 9,9 Jahre. Heute sind es fast 19 Jahre. Wenn wir über so lange Zeiträume planen müssen, dann sollten wir auch über den Kapitalmarkt als Anlagevehikel sprechen.

Wie schätzen Sie die Vertriebschancen dieser Produkte ein?

Nobis   Das Problem ist, dass sowohl unsere Kunden als auch die große Mehrheit der Berater im Hinblick auf Altersvorsorgeprodukte noch viel zu risikoavers agieren. Kapitalmarktorientierte Vorsorgeprodukte ohne oder mit geringen Garantien sind immer noch verpönt. Das betrifft die Ansparphase wie die Rentenphase. Diese Grundeinstellung gilt es zu revidieren. Ab einer Ansparphase von 15 Jahren konnte man rückblickend bei Aktien auf Garantien verzichten. In der Altersvorsorge bewegen wir uns nahezu immer bei längeren Laufzeiten. Daher sollten sowohl Verbraucher als auch Berater verstärkt auf kapitalmarktorientierte Vorsorgeprodukte setzen – in beiden Phasen.

Welchen Anforderungen müssen solche Fondsrenten Ihrer Ansicht nach erfüllen?

Nobis   Ausschlaggebend für die Akzeptanz dieser Produkte ist, dass in der Rentenphase ein kontrolliertes Aktien- und Fondsinvestment statt findet. Es muss ein sinnvoller Glättungsmechanismus existieren. Die Herausforderung ist, dass auch eine chancenreiche und renditeorientierte Kapitalanlage möglich ist. In der jetzigen Niedrigzinsphase ist das natürlich für die Gesellschaften eine Herausforderung. Zudem wäre gerade in der Rentenphase eine hohe Flexibilität, also die Möglichkeit zu Entnahmen, Zuzahlungen, Todesfallleistung und so weiter wünschenswert.

Den Ruhestand mit Fondsprodukten gelassen planen

Wenn der Kunde seinem aktiven Rentenalter entspannt entgegensieht, hat sein Versicherungsmakler die richtige Strategie mit den passenden Produkten gewählt



Foto: sanjeri/iStock
Ein Ehepaar bei der Reiseplanung: Dank eines chancenreicheren Investments auch in der Entsparphase können sich ältere Versicherte noch den ein oder anderen Wunsch extra erfüllen.

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ür den Vermögensaufbau, durch den später eine Rente ausgezahlt werden soll, ist die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wahres Gift. „Zum einen erwirtschafteten früher selbst die klassischen, sicheren Vorsorgeformen für Sparer und Versicherungsnehmer rund 5 bis 6 Prozent Zinsen pro Jahr. Heute steht dagegen eine 0 vor dem Komma und verursacht bereits in der Ansparphase einen zu geringen Betrag“, erklärt Jürgen Horstmann, Vorstand des Lebensversicherers Helvetia in Deutschland. „Zum anderen wirkt sich diese Niedrigzinssituation unmittelbar auf den Rentenfaktor aus, der letztlich bei Rentenbeginn die Höhe der ausgezahlten monatlichen Leistung bestimmt.“ Zwei weitere bei der Vermögensplanung nicht zu vernachlässigende Faktoren sind die steigende Inflation sowie die Steuer. „Von der angestrebten Rente wird auf diese Weise bereits einiges aufgezehrt, bevor der Kunde davon profitieren kann“, sagt Horstmann. Um das zu vermeiden, müssen Alternativen zu den bisherigen Produkten her. „Unter dem Renditeaspekt führt derzeit kein Weg an Fondspolicen vorbei“, ist Horstmanns Schluss aus dem Dilemma. Die Helvetia bietet hierfür ihre fondsgebundene Versicherung CleVesto in den vier Ausprägungen CleVesto Allcase, CleVesto Favorites, CleVesto Balance sowie CleVesto Select an.

„Um etwa dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden nachzukommen, haben wir bei CleVesto Allcase eine optionale Garantie aufgenommen, wenn die Kunden Wert auf Dinge wie Steueroptimierung, Zusatzversicherung, umfangreiche Fondsauswahl oder flexible Entnahmemöglichkeiten legen, werden sie ebenfalls fündig“, so der Helvetia-Vorstand. Nach wie vor setzt der Schweizer Versicherer ebenfalls auf die klassische Rentenversicherung sowie Konzepte für die betriebliche Altersversorgung. Einen neuen Baustein für die Altersvorsorge hat die Helvetia mit dem PayPlan entwickelt.

Er trägt dem Umstand Rechnung, dass die Bundesbürger dank des medizinischen Fortschritts immer älter werden und länger gesund bleiben. So liegt die Dauer des Rentenbezugs in der gesetzlichen Rentenversicherung mittlerweile bei etwa 19 Jahren. Über solch einen langen Zeitraum lohnt es sich, auch im Alter von 65plus weiter in chancenreiche Anlagen investiert zu bleiben. Kombinieren Kunden den Helvetia PayPlan etwa mit CleVesto Balance, einem fondsgebundenen Tarif speziell für Einmalanlagen, werden nach der Einzahlung eines Einmalbetrags am Vertragsbeginn monatliche Auszahlungen für einen festgelegten Zeitraum geleistet. Mit Ende dieser Phase, etwa um das Alter 85 herum, startet die Rentenzahlung. Wobei es möglich ist, früher als vereinbart in den Rentenmodus zu wechseln, oder länger in der Auszahlung zu bleiben. Höhe oder Rhythmus der Zahlung können variiert werden. Das Konzept PayPlan ist steuerbegünstigt und bietet drei Möglichkeiten bei der Fondsauswahl: eine 100-prozentig automatisierte Fondsauswahl, eine teilautomatisierte sowie eine 100-prozentig individuelle Variante für Fondsprofis.

Allein der finanzielle Aspekt sollte bei der Planung des Ruhestands aber nicht im Vordergrund stehen, so Horstmann. „Zwar sprechen viele Berater das Problem der Rentenlücke bereits an, präsentieren aber oft nicht die passenden Lösungen. Hinzu kommt, dass die Zielgruppe 50plus darüber hinausgehende Fragen hat, zu denen sich der Berater als kompetenter Ansprechpartner positionieren kann.“ Ob Pflegeversicherung, Patientenverfügung, Testament oder das Erben – all das seien Themen, die (künftige) Ruheständler beschäftigen. Da kaum ein Makler in seinem Netzwerk über die notwendigen Spezialisten verfügt, unterstützt die Helvetia in ihrer Leben Akademie Berater, sich selbst durch die kostenfreie Ausbildung zum „Ruhestandsplaner (HLA)“ weiterzubilden.

Flexibilität und Transparenz stehen im Fokus

Das neue Rentenversicherungsprodukt INTER MeinLeben punktet mit realistischen Renditeprognosen und einer hohen Flexibilität bei der Anlagegestaltung

Bei dem Produkt INTER MeinLeben können Kunden ihr Guthaben auf das klassische Deckungskapital und eine Anlage in kostengünstige ETFs jederzeit frei aufteilen.

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uf den ersten Blick haben Versicherungen und Exchange-Traded Funds (ETFs) nicht viel gemein. Doch angesichts der Niedrigzinsen in den klassischen, sicheren Anlageformen gewinnen die renditeträchtigeren Fonds im Versicherungsmantel auch für Kunden mit einem höheren Sicherheitsbedürfnis zunehmend an Attraktivität. Die INTER Versicherungsgruppe nutzt die Chancen der Märkte in ihrer neuen Rentenversicherung INTER MeinLeben. Der Deckungsstock kann jederzeit frei zwischen klassischer und ETF-Anlage dotiert werden. „Nicht nur unter dem Aspekt der Rendite-Erwartung, auch unter Berücksichtigung der Kosten ist eine Investition in ETFs für Kunden mit dem langen Anlagehorizont einer Rentenversicherung lohnenswert“, sagt Jan Roß, Leiter Vertriebsbereich Makler und unabhängige Vermittler bei der INTER. „Denn jeder gesparte Euro zählt. Außerdem, selbst wenn die Europäische Zentralbank demnächst die Zinsen anhöbe, und das ist aktuell kaum zu erwarten, würden sie langsam steigen“, so Roß. Damit würde das angesparte Kapital noch eine Zeit lang kaum bis gar nicht verzinst werden. Da nicht kurzfristige Gewinne, sondern eine lange Laufzeit der Schlüssel zum Vorsorge-Erfolg für Versicherungskunden ist, bietet sich die Anlage am Kapitalmarkt über den INTER-Partner iShares an. Roß: „So verbinden wir die nicht aktiv gemanagten ETFs mit ihren geringeren Kosten mit den Vorteilen eines Versicherungsprodukts, wie der Verrentung nach dem Ende der Ansparzeit oder auch der Todesfallleistung.“

Die INTER legt Wert auf Flexibilität und Offenheit in ihrem neuen Angebot. Daher liefert der Versicherer viele Gestaltungsmöglichkeiten zum Vertragsbeginn, in der Ansparphase und in der Rentenbezugszeit. Aus heutiger Sicht wird der Zeitpunkt des Rentenbeginns oder der Auszahlungsphase zwar festgelegt, kann aber verändert werden. Ebenso kann der Kunde später zwischen einem Auszahlplan oder einer Rente wählen. Zur aufgeschobenen Rente können eine Garantiezeit, eine Beitragsrückgewähr sowie eine Mindesttodesfallleistung eingeschlossen werden. Laufende und Einmalbeiträge können jederzeit durch Zuzahlungen ergänzt werden.

Bei den Anlagestrategien entscheidet der Kunde je nach Risikobereitschaft zwischen defensiv, ausgewogen oder dynamisch. „Der Versicherungsnehmer bestimmt selbst, in welche ETFs investiert wird, oder er übernimmt unsere Vorschläge, und mit dem Strategie-Assistenten entsteht ein Rundum-Sorglos-Paket“, sagt Roß. Bei den Fondsstrategien stehen Welt Kernmärkte, Welt Erträge, Deutschland Fokus und Individuell zur Auswahl. „Besonders wichtig ist uns bei der Konzeption dieses Hybrid-Produkts die Ehrlichkeit in der Prognose der Rendite-Entwicklung“, so Jan Roß, „daher berücksichtigen wir, dass sich immer nur ein Teil der Anlage in den Fonds befindet, und nur dieser Teil wird für die erwarteten Renditen hochgerechnet.“ Auch die Transparenz beim Rentenfaktor steht ganz oben. Da dieser Faktor bestimmt, wie hoch die monatliche Rente in der Auszahlphase ist, gehört sie zu den wesentlichen Punkten dieser Vorsorgeform. „Wir garantieren den Rentenfaktor für jedes mögliche Alter bis 85 Jahre“, so Roß.

Bis zu dieser Altersgrenze kann vor der Rentenzahlung ein flexibler Auszahlplan genutzt werden, bei dem die einzige Bedingung eine jährliche Auszahlungssumme von 300 Euro ist. Dabei bleiben die garantierten Rentenfaktoren bis zum tatsächlichen Rentenbeginn erhalten. „Die Rating-Agenturen beurteilen die INTER MeinLeben Rentenversicherung sehr positiv“, sagt Roß, „so erhielt das Produkt von Franke und Bornberg Ende 2016 in der Kategorie Privatrente Hybrid ein ‚Hervorragend‘; Morgen & Morgen bewertete es Anfang dieses Jahres in der Kategorie Fondsrente mit ‚ausgezeichnet‘.“

„Konstruiert für hohe Ansprüche an die Altersvorsorge“

Der Kundenbedarf nach einer verlässlichen Altersvorsorge ist heute so groß wie noch nie. Die Herausforderungen im aktuellen Niedrigzinsumfeld ebenso. Dennoch stellen Kunden hohe Ansprüche. Die Vorsorge soll eine angemessene Rendite bieten, aber auch der Wunsch nach Sicherheit ist nach wie vor sehr ausgeprägt. Indexpolicen erfüllen beide Anforderungen. Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing, spricht im Interview über die Vorteile der Stuttgarter Indexpolice index-safe.



Pfefferminzia   Welchen Ansatz verfolgt index-safe im Vergleich zu Ihren anderen Produkten?

Klaus-Peter Klapper  index-safe steht zwischen unserer klassischen Rentenversicherung und dem dynamischen Hybrid performance-safe. Das Verhältnis von Chancen und Risiken ist sehr ausgewogen. Durch die spezielle Produktkonstruktion gelingt ein Spagat zwischen Sicherheit einerseits und höheren Renditechancen andererseits.

»Mit index-safe gelingt der Spagat zwischen Sicherheit und höheren Renditechancen«

Heißt das, der Kunde kann Gewinne erwirtschaften, ohne dabei Risiken einzugehen?

Klapper  Bei index-safe bleibt das Guthaben des Kunden immer im Sicherungsvermögen der Stuttgarter. Zum Rentenbeginn erhält der Kunde eine garantierte Mindestleistung und daraus eine garantierte lebenslange Mindestrente. Mit den Überschüssen eines (Index­)Jahres wird die Beteiligung an der Wertentwicklung eines Index finanziert. Bei positiven Indexentwicklungen wächst das Guthaben. Bei einer negativen Entwicklung bleibt es unan getastet – nur die Überschüsse sind verloren. Darüber hinaus geben wir dem Kunden die Möglichkeit, zwischen der Beteiligung am Index einerseits und der sicheren Verzinsung andererseits zu wechseln. Im zweiten Fall wird das Kundenguthaben um die laufende Gesamtverzinsung erhöht. Diese Wechselmöglichkeit hat der Kunde jedes Jahr. Bei der Stuttgarter kann er auch beides kombinieren.

Wie unterscheidet sich Ihre Indexpolice von anderen Produkten dieser Bauart am Markt?

Klapper   Erstens setzen wir keinen reinen Aktienindex ein. Wir nutzen unseren eigenen M­A­X Multi­Asset Index. Dieser investiert in mehrere Anlageklassen, um eine besonders kontinuierliche Wertentwicklung zu erzielen. Zweitens haben wir dafür, wie der Kunde am Index beteiligt wird, einen anderen Weg gewählt als viele andere. Unser Kunde wird in Höhe einer Partizipationsquote an der Jahresrendite des Index beteiligt. Das ist für ihn einfacher und transparenter. Auch aus Rendite­Gesichtspunkten gibt es gute Gründe dafür: Tendenziell schneidet diese Lösung vor allem in Jahren mit hoher Volatilität besser ab. Und drittens bieten wir als einziges Versicherungsunternehmen einen Index­Turbo an. Wählt der Kunde den Index­Turbo, bieten wir ihm noch höhere Renditechancen bei nur minimal höherem Risiko.

Für welche Kunden und Zielgruppen eignet sich diese Art der Altersvorsorge besonders?

Klapper  index-safe ist das richtige Altersvorsorgeprodukt für sicherheitsorientierte Kunden, die gleichzeitig höhere Renditechancen erwarten. Es senkt die Risiken dank des M­A­X Multi­Asset Index, ist durch die Partizipationsquote einfach nachvollziehbar, und der Index­Turbo kann die Chancen auf Rendite noch einmal zusätzlich steigern. Damit steigt die Chance, dass die Kunden da ankommen, wo sie hinwollen.

„Die neue FondsRente setzt auf mehr Ablaufleistung“

Foto: Basler

Sascha Bassir, Vertriebsvorstand der Basler-Vertriebsservice-Gesellschaft maklermanagement.ag, und Maximilian Beck, Bereichsleiter Vertriebsförderung bei der Basler Leben, erklären die Konzeption ihres neuesten Produkts



Pfefferminzia   Worauf fokussieren Sie sich in Ihrer FondsRente?

Sascha Bassir   „Einfach mehr“ ist unser Credo – mehr Ablaufleistung für Kunden und damit mehr Absatzchancen für Vertriebspartner. Unser Ziel ist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Daher positionieren wir die Basler FondsRente im Marktvergleich bei der Ablaufleistung ganz oben, zum Beispiel bei der Vergleichsplattform von softfair. Insbesondere in der dritten Schicht der Altersvorsorge ziehen Makler zur Produktauswahl primär die prognostizierten Ablaufleistungen heran.

Welche Zielgruppe sprechen Sie vorrangig an?

Bassir   In erster Linie diejenigen, die an die Chancen der Kapitalmärkte glauben, die trotz Niedrigzins eine möglichst hohe Ablaufleistung für die Altersvorsorge anstreben und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erwarten

»Die neue FondsRente der Basler bringt Vertriebspartnern höhere Absatzchancen«


Wo liegen Ihre Highlights?

Maximilian Beck   Die Basler FondsRente ist einfach und transparent, verzettelt sich nicht in Zusatzbausteinen, Optionen und Absicherungsmodulen, sondern ist auf Rendite ausgerichtet. Wir bieten eine Fondspolice ohne Garantien, denn diese sind bei extrem niedrigen Zinsen zu teuer. Bei langen Sparprozessen macht der Preis einer Garantie bis zu 60 Prozent der Ablaufleistung aus. Ein weiteres Highlight ist der Treuebonus, der das Erreichen des Sparziels belohnt. Darüber hinaus greift zum Vertragsende ein automatisches Ablaufmanagement, um die erzielten Erträge abzusichern. Ein weiterer Baustein ist unser „BU-Retter“, der im Fall einer Berufsunfähigkeit greift und die Fortführung der Altersvorsorge ermöglicht.

Wie sehen Ihre Anlagekonzepte aus?

Beck   Die drei Strategien sind an den Risikoklassen konservativ, ausgewogen und dynamisch ausgerichtet. Unsere Kollegen der Schweizer Baloise Investment Services erstellten drei Konzepte auf Basis des Core-Satellite-Ansatzes. Diese Strategie bezeichnet die Aufteilung eines Portfolios auf eine breit diversifizierte Kerninvestition, den Core, und setzt Trendfolgefonds als Kerninvestment mit einer entsprechend hohen Gewichtung von 50 Prozent ein. Diese Fonds investieren als Dachfonds auf Basis eines computergestützten Handelssystems gemäß den Trends im Finanzmarkt in die Investmentfonds mit den besten Renditeaussichten. Der verbleibende Anteil wird mit Satelliten, Fonds renommierter Fondsgesellschaften, ergänzt.

Welche Einzelfonds stehen zur Wahl?

Beck   Wir bieten rund 100 Einzelfonds namhafter Investmentgesellschaften wie J.P. Morgan oder Pioneer Investments an. Das Einzelfondsangebot deckt eine große Auswahl an verschiedenen Themen, Ländern und Anlageklassen ab.

Warum haben Sie den Treuebonus eingeführt?

Bassir   Mit dem Treuebonus motivieren wir unsere Kunden, ihr Sparziel zu erreichen. Denn allzu oft wird die Altersvorsorge Konsumwünschen geopfert, sodass der Sparvertrag frühzeitig beitragsfrei gestellt oder aufgelöst wird. Davon raten wir angesichts der drohenden Rentenlücken ab. Aus diesem Grund schaffen wir mit dem Treuebonus einen Anreiz, am Sparziel festzuhalten. Wem das gelingt, der erhält eine Art Schlussüberschuss zusätzlich zum angesparten Vertragsvermögen in der Regel ab seinem 60. Lebensjahr.

Rekorde

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