Karen Schmidt, Chefredakteurin Foto: Maurice Kohl





Liebe Leser,

mehr als 3,5 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen gibt es in Deutschland. Und oft sind diese nicht optimal auf Risiken wie Brände, Betriebsunterbrechungen, Ertragsausfälle oder Angriffe von Cyber-Kriminellen vorbereitet. Kein Wunder, dass über 90 Prozent der Makler Gewerbeversicherung daher als eine wesentliche Säule ihres künftigen Geschäftserfolgs ansehen. Für die Pfefferminzia-Redaktion war das Anlass genug, im Rahmen dieser Sonderpublikation „Pfefferminzia plus“ mal eine Bestandsaufnahme unter Maklern, Vermittlern & Co. zu machen.

Wir wollten in einer Umfrage erfahren, ob unsere Leser bereits zum Thema Gewerbeversicherungen beraten, welche Produktarten sie am häufigsten verkaufen, welche Kriterien bei der Auswahl eines Tarifs entscheidend sind und mit welchen Versicherern sie am liebsten zusammenarbeiten. Die Ergebnisse haben wir hier für Sie aufbereitet.

Auf den weiteren Abschnitten dieser Seite finden Sie interessante Produktlösungen einiger Versicherer speziell für Gewerbekunden. So hat die Axa ihre Haftpflichtversicherung etwa mit einem Cyber-Baustein ausgestattet (siehe Interview und Produktporträt), die Bayerische nutzt innerhalb ihrer Inhaltsversicherung den innovativen Gedanken der Allgefahrendeckung (zum Beitrag).

Jan Roß, Leiter des Maklervertriebs der Inter, spricht im Interview über die Vorteile branchenspezifischer Angebote, während Rhion-Gebietsdirektor Dirk Folkerts die Bedeutung schlanker Online-Prozesse für Gewerbekunden und Vertriebspartner hervorhebt. Um unkomplizierten und zugleich maßgeschneiderten Schutz für bestimmte Zielgruppen geht es schließlich beim Produkt BetriebsPolice select der Signal Iduna (zum Porträt).

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Ihre Karen Schmidt

Fundament der Wirtschaft

Ohne Versicherungen wäre Unternehmertum nicht möglich. Doch Umfragen zeigen, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen unterversichert sind. Für Makler und Vermittler ist das Potenzial des Marktes daher groß

Foto: Getty Images
Stahlarbeiter auf einer Baustelle in New York: Das Baugewerbe ist eine wichtige Zielgruppe in der Gewerbeversicherung

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ast 50 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland sichern sich nur mit bis zu drei Versicherungen ab. Ein weiteres Drittel besitzt weniger als sechs Policen. Das zeigt die KMU-Studie 2015 der Gothaer Versicherung, für die der Versicherer 1.009 Betriebe befragte. Gerade jüngere Unternehmen, die erst seit 2006 gegründet wurden, zögern dabei, mehrere Versicherungsverträge abzuschließen. Mehr als vier Policen haben hier nur 24 Prozent, über sechs Policen nur 8 Prozent.

Die Unternehmen gehen dadurch ein nicht unerhebliches Risiko ein. Denn gerade am Anfang, wenn noch keine hohen finanziellen Reserven da sind, können unvorhergesehene Ereignisse wie Brände, Cyber-Attacken, Betriebsunterbrechungen oder Haftpflichtschäden das Unternehmen ins Straucheln bringen. „Angesichts der 3,6 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ist ein riesiges Vertriebspotenzial da“, sagt Alexander Lipp. „Und es geht nicht nur darum, Existenzgründer zum Start in Versicherungsdingen zu beraten. Auch für bereits etablierte Unternehmer ist die regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes ein Muss“, so der Geschäftsführer des Softwarehauses Softfair weiter.

Im Laufe der Monate und Jahre ändere sich bei den Unternehmen schließlich so manches. Lipp: „Neue Anschaffungen werden gemacht; es gibt neue rechtliche Vorgaben. Auch hier ist also Vertriebspotenzial vorhanden.“ Das beweist auch noch mal die KMU-Studie. 46 Prozent der Firmen geben an, ihren Versicherungsschutz einmal im Jahr zu überprüfen. 28 Prozent machen das nur alle zwei Jahre. Und 16 Prozent wissen gar nicht, wie oft ihre Versicherungen im Unternehmen überprüft werden.

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ür Makler ist der Markt der Gewerbeversicherungen also durchaus interessant und lukrativ. Wie viele Makler sind in diesem Geschäft aber aktiv, welche Unternehmen beraten sie dabei vor allem, welche Anbieter können hier überzeugen, und welche Produkte verkaufen Makler am häufigsten? Das wollten wir erfahren und haben daher über den Dezember und Januar eine Umfrage unter Pfefferminzia- Lesern zu ebendiesen und weiteren Fragen durchgeführt. 397 Leser haben dabei mitgemacht. Von diesen geben 89,1 Prozent an, in Sachen Gewerbeversicherungen zu beraten. Von den 10,9 Prozent der Leser, die bislang noch nicht in diesem Markt aktiv sind, plant die Hälfte aber in den kommenden Wochen und Monaten den Einstieg. Alexander Lipp von Softfair überrascht das nicht: „Gewerbekunden sind für Makler schon längst zu einer lohnenswerten Zielgruppe geworden.“ Vor allem die Beständigkeit der Verträge und die Cross-Selling-Möglichkeiten seien für Makler attraktiv. Aber auch die Umsatzmöglichkeiten seien interessant. Lipp: „Mit Gewerbeversicherungen lässt sich nicht zuletzt durch die jährlich gezahlten Folgecourtagen gutes Geld verdienen.“ Wie viel Zeit stecken die Makler in dieses Geschäftsfeld? Das Gros, nämlich 32,7 Prozent, gibt an, einmal im Monat eine Beratung in der Gewerbeversicherung durchzuführen. 18,1 Prozent sind einmal in der Woche aktiv, 24,0 Prozent sogar noch öfter. 25,1 Prozent dagegen beraten seltener als einmal im Monat Gewerbekunden. Ein Termin beim Unternehmen dauert bei den meisten Maklern (43,8 Prozent) dabei ein bis zwei Stunden. Bei knapp einem Drittel sind es drei bis vier Stunden. Mehr als fünf Stunden Zeit nehmen sich 14,6 Prozent der Befragten, weniger als eine Stunde dauert eine Beratung bei 9,4 Prozent der Vermittler. Faktoren, die die Dauer der Beratung beeinflussen, sind etwa der Wissensstand des Gegenübers, die Komplexität des Risikos und die Branche, in der das Unternehmen tätig ist.

»Gewerbekunden sind für Makler zu einer attraktiven Zielgruppe geworden«

Alexander Lipp, Geschäftsführer von Softfair

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elche Branchen decken unsere Leser hauptsächlich ab? Am häufigsten sind die Makler bei Handwerksbetrieben aktiv. 89,0 Prozent geben das an. Innerhalb dieser Sparte beraten die Makler vor allem Installateure und Heizungsbauer (72,8 Prozent), gefolgt von Elektrotechnikern (54,4 Prozent), Malern und Lackierern (53,3 Prozent), Zimmerern und Dachdeckern (49,6 Prozent) sowie Fliesenlegern und Friseuren (jeweils 48 Prozent). Auch im Bereich der IHK-Gewerbe sind unsere Leser fleißig. 77,2 Prozent beraten Gewerbekunden aus dieser Gruppe – vor allem Bürobetriebe (69,1 Prozent), IT- und Medienbetriebe sowie Einzelhandel (jeweils 60,8 Prozent) und Restaurants (52 Prozent). 73,4 Prozent unserer Leser kümmern sich um Vertreter der freien Berufe, allen voran Ärzte (58,3 Prozent), Physiotherapeuten (51,8 Prozent) und Architekten (50,3 Prozent). Dass unsere Leser in Branchen unterwegs sind, die sehr spezifische Anforderungen an die Absicherung stellen, wirkt sich auch auf ihre Antwort auf die Frage auf, was denn eine gute Gewerbeversicherung ausmacht. Auf Platz 1 landet hier mit deutlichem Abstand ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit 92,6 Prozent der Nennungen. Auf Platz 2 reiht sich der gute Schadenservice ein. Auf Platz 3 der wichtigsten Merkmale aber stehen mit 77,3 Prozent Spezialkonzepte für bestimmte Branchen. „Der Gewerbemarkt ist komplex, weil die Risikobedarfe, Anforderungen und Wünsche der jeweiligen Unternehmer sehr individuell sind“, sagt Lipp. Und weiter: „Die Makler, die seit Jahren im gewerblichen Bereich zu Hause sind, sind deshalb fast immer auf bestimmte Branchen oder Zielgruppen spezialisiert und kennen sich mit deren Risiken aus dem Effeff aus.“ Und genau diese Spezialwissen erwarten die Makler dann auch vom Versicherer, der die Produkte baut.

Ein Beispiel dafür, dass das gut funktionieren kann, ist die Inter. „Als Versicherer sind wir den Menschen im Handwerk seit Langem eng verbunden. Daher haben wir das Ohr ganz nah an den Bedürfnissen der Kammern, der Innungen und bei den Handwerkern“, sagt Jan Roß, Leiter des Maklervertriebs bei der Inter Versicherungsgruppe (siehe auch Interview). Der Vorteil dieser Nähe: „Gespräche und Erfahrungen, die wir im Alltag sammeln, fließen in unsere Konzepte ein“, so Roß. Diese Erfahrung werde in unabhängigen Untersuchungen von Fachmagazinen wie dem „Handwerk Magazin“, das Produkte allein aus Sicht der Handwerker beurteile, auch regelmäßig bestätigt. Zusätzlich zu den Handwerkern bietet der Versicherer noch spezielle Produkte für die Branchen Handel, Dienstleistungen und für Menschen aus dem Heilwesen an. Branchenspezifische Lösungen hat auch die Signal Iduna in ihre Gewerbeversicherung BetriebsPolice select eingebaut. Zielgruppen sind hierbei Handwerk, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Heil- und Pflegeberufe, Dienstleister, Hersteller, Neue Medien, Bau und Kfz. Dem Versicherer geht es dabei darum, mittelständischen Unternehmen einen unkomplizierten Schutz anzubieten, der sich aber auch maßschneidern lässt. So können je nach Branche bestimmte Schutzbausteine zu wichtigen Komponenten der Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung hinzugebucht werden. Mehr erfahren Sie im Produktporträt.

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ie Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung ist denn auch diejenige Police, die unsere Leser am häufigsten vermitteln – 93,9 Prozent geben das an. An zweiter Stelle folgt die Betriebsinhaltsversicherung (83,6 Prozent) vor der Betriebsunterbrechungsversicherung (67,1 Prozent), der Berufshaftflicht (63,2 Prozent) und der Absicherung gewerblicher Gebäude (51,1 Prozent). Noch recht selten sprechen Makler dagegen das Thema Schutz vor Cyber-Kriminellen an. Erst 39,4 Prozent der Makler haben Cyber-Versicherungen in ihr Standard-Beratungsrepertoire aufgenommen.

Dabei nehmen Hackerangriffe auf Unternehmen stetig zu. „Laut Datenportal Statista stieg die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Cyber-Kriminalität seit dem Jahr 2000 von etwa 10.000 auf fast 46.000 Fälle im Jahr 2015“, sagt Andreas Reinhold, Leiter des Firmenkunden-Produktmanagements der Axa (siehe auch Interview). Meist handele es sich bei den Attacken um Erpressungsversuche, berichtet der Experte. „Rechner und Daten werden zunächst gekapert. Der Erpresser fordert dann eine hohe Geldsumme, um diese wieder freizugeben“, erklärt Reinhold. Das macht sich bemerkbar: Das Risikobewusstsein der Unternehmen steigt. Das zeigt sich in diesem Jahr im Risk Barometer, das die Allianz jährlich auf Basis einer Umfrage unter 1.200 Risikoexperten von Unternehmen aus 50 Ländern veröffentlicht. Für 2017 landet die Sorge vor Cyber-Attacken mit 30 Prozent erneut auf Platz 3 der größten Gefahren für Unternehmen. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 28 Prozent. Nur die Betriebsunterbrechung (37 Prozent) und die Marktentwicklung (31 Prozent) stufen die Risikoexperten für ihr Unternehmen als noch gefährlicher ein.

Die Axa bietet daher in ihrer Haftpflichtversicherung einen Cyber-Baustein an. Abgedeckt sind unter anderem Folgekosten eines Cyber- Angriffs oder einer Datenschutzverletzung wie Sachverständigenkosten oder Kosten für das Reputationsmanagement. Denn: „Im Gegensatz zu vielen anderen Katastrophen, denen sich ein Unternehmen stellen muss, sind bei Cyber- Attacken immer vertrauliche Informationen von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern betroffen“, sagt Reinhold. Dem Krisenmanagement komme daher eine besonders wichtige Rolle zu, das überfordere aber oft gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die inzwischen immer häufiger Ziel von Cyber- Attacken werden.

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eht es um die Ver­sicherungs­gesell­schaften, mit denen unsere Leser im Gewerbeversicherungsbereich am liebsten zusammenarbeiten, reiht sich die Axa übrigens mit 33 Prozent auf Rang 3 ein. Den Spitzenplatz ergattert die VHV mit 44,6 Prozent, Rang 2 erklimmt mit 38,1 Prozent die Allianz. Weitere Merkmale, mit denen Versicherer ihre Vertriebspartner laut unserer Umfrage überzeugen können, ist die schnelle Schadenbearbeitung und Angebotserstellung. Letzterem widmet sich der Versicherer Rhion bei seinem Produkt „Gewerbe Kompakt“. Warum? „Als Risikoträger sind wir dazu aufgefordert, für die individuellen Kundenbedürfnisse flexible Lösungen zu konzeptionieren. Diese Angebote müssen zugleich prozessual einfach sein und digital bearbeitet werden können“, sagt Rhion- Gebietsdirektor Dirk Folkerts. Allerdings beschränkt sich der Wunsch nach diesen schlanken Prozessen und digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten nicht nur auf die Kundenseite. Auch die Leser, die bei unserer Umfrage mitmachen, sehen hier noch Nachholbedarf bei den Gewerbeversicherern.

Digitalisierung und einfache Prozesse sind bei Gewerbeversicherungen wichtige Schlüsselfaktoren

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ie Rhion hat das bei Gewerbe Kompakt ebenfalls berücksichtigt. Angebotserstellung, -versand, Deckungsnote und Vertragsabschluss sind daher online in wenigen Augenblicken möglich. Ein Online-Schnellrechner mit einfacher Bedienung kommt als Extraservice noch hinzu. Gebietsdirektor Folkerts ist überzeugt: „Diese Entwicklung wird Fahrt aufnehmen. Eine prozessoptimierte Organisation wird für Makler und Versicherer daher künftig entscheidend sein.“ Mehr zum Produkt der Rhion erfahren Sie im Interview.

Maklern, Vermittlern & Co. das Leben ein wenig leichter machen sollen auch Online-Vergleichsrechner. „Makler, die sich neu im Firmenkundengeschäft bewegen, wird ein Vergleichstool mehr Sicherheit im Beratungsprozess bieten. Es wird helfen, kompetent und haftungssicher zu beraten und gleichzeitig schnell und einfach abzuwickeln“, sagt Softfair-Geschäftsführer Alexander Lipp. Er nennt auch gleich ein Beispiel, wo Vergleichsrechner bei der Beratung helfen können. „Aus Gesprächen mit Pools und Vertrieben bekommen wir derzeit verstärkt mit, dass das Thema Sublimits immer wieder angesprochen wird“, sagt Lipp. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Versicherungsgesellschaft bestimmte Leistungen in den Versicherungsbedingungen begrenzt. „Doch wer liest diese tatsächlich?“, fragt Lipp. „Dieses Kleingedruckte bereitet unser Gewerbelotse im Leistungsvergleich auf.“ Von unseren Lesern am häufigsten genutzt wird eben jener Gewerbelotse von Softfair mit 44,4 Prozent vor gewerbeversicherung.de mit 23,9 Prozent und Finanzchef24.de mit 22,9 Prozent. 33,7 Prozent greifen auf andere Rechner zurück. Hier nannten die Leser etwa das Angebot der Vema Versicherungs-Makler- Genossenschaft oder die Vergleichsrechner der beiden Maklerpools Blau Direkt und Fonds Finanz.

Zum Abschluss der Umfrage haben wir die Pfefferminzia-Leser gebeten, Schwerpunkte und Trends zu nennen, die bei Gewerbeversicherungen ihrer Meinung nach künftig an Bedeutung gewinnen werden. Oft nannten die Befragten hier das Thema Cyber-Versicherung. Häufig angegeben wurden auch die einfachen und schnellen Tarifierungsmöglichkeiten beziehungsweise eine möglichst schlanke Online-Verarbeitung.

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ber auch dem Thema Allgefahrendeckung messen unsere Leser in den kommenden Monaten und Jahren eine wachsende Bedeutung bei. Was zeichnet diese Allgefahren- oder Allrisk-Deckung, wie sie auch genannt wird, aus? „Üblicherweise heißt es bei Versicherungen, die Risiken, die nicht in den Versicherungsbedingungen stehen, sind nicht versichert“, erklärt Maximilian Buddecke, Leiter Maklervertrieb des Versicherers die Bayerische. Bei einer Allgefahrendeckung aber, werde dieser Gedanke einfach umgedreht.

„Was also nicht ausdrücklich anders geregelt oder ausgeschlossen ist, ist dann grundsätzlich mitversichert“, sagt Buddecke. Die Bayerische bietet im Rahmen ihrer Inhaltsversicherung eine solche Allgefahrendeckung an (siehe auch Interview und Porträt). Die Vorteile für die Gewerbekunden seien ein besseres Leistungsspektrum sowie eine deutlich höhere Transparenz, so der Leiter Maklervertrieb weiter. Buddecke: „Und für unsere Vertriebspartner bringt die All-Risk-Deckung zugleich mehr Haftungssicherheit mit sich.“ Der Grund: Bei Gewerbekunden kann eine vergessene Absicherung sehr schnell sehr teuer für Makler, Vermittler & Co werden. Wegen der Komplexität des Marktes und der Vielschichtigkeit der abzudeckenden Risiken passiert das aber schon mal. Buddecke: „Ein All-Risk-Tarif hilft an dieser Stelle.“

„Das Krisen­manage­ment ist das Ent­scheidende“

Andreas Reinhold, Leiter Firmenkunden-Produktmanagement der AXA, spricht mit Pfefferminzia über die Bedrohung für Unternehmen durch Cyber-Attacken



Pfefferminzia  In Ihr Angebot für Firmenkunden, den Profi-Schutz Haftpflichtversicherung, haben Sie einen Cyber-Baustein integriert. Warum?

Andreas Reinhold  Die Cyber-Kriminalität ist zu einer Bedrohung geworden, die ein Unternehmen existenziell gefährden kann. Laut Datenportal Statista stieg die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Cyber-Kriminalität seit dem Jahr 2000 von etwa 10.000 auf fast 46.000 Fälle im Jahr 2015. Und da deutsche Unternehmen in einer digitalen Welt nach einer Prognose des Internetverbands Bitkom bis 2025 bis zu 270 Milliarden Euro zusätzliches Wirtschaftswachstum erschließen können, wachsen auch die Gefahren durch Cyber-Kriminalität. Während früher vorwiegend Großunternehmen betroffen waren, rücken nun auch kleine und mittlere Unternehmen ins Fadenkreuz der Cyber-Kriminellen. Das erkennen die Firmen. Vor diesem Risiko können sich Gewerbekunden mit unserem Tarif schützen.

»Auch kleine und mittlere Firmen rücken ins Fadenkreuz der Cyber-Kriminellen«

Welche Risiken kommen üblicherweise vor?

Reinhold  Meist handelt es sich um Erpressung – Rechner und Daten werden zunächst gekapert. Der Erpresser fordert dann eine hohe Geldsumme, um diese wieder freizugeben. Wir beobachten jedoch auch andere Fälle. Dabei dreht es sich fast immer um die drei Hauptrisiken Haftpflicht-, Eigen- und Vermögensschäden.

Wie sieht beispielsweise ein Haftpflichtschaden in diesem Bereich aus?

Reinhold  Als ein recht prominentes Beispiel für einen Haftpflichtschaden gilt das Leipziger Restaurant „Auerbachs Keller“. Dort wurden über drei Jahre die Daten von mehr als 400 Kreditkarten- Kunden entwendet und missbraucht. Die Folgen: Der Restaurantbetreiber musste einen teuren Experten zur Aufklärung aus London holen, neue Hardware anschaffen sowie eine Strafe an das Kreditkarten-Unternehmen zahlen. Der Wirt konnte daraufhin zum Schutz seiner Gäste keine Kreditkarten mehr akzeptieren. Eine Versicherung würde in diesem Fall einspringen und berechtigte Ansprüche ersetzen beziehungsweise unberechtigte Ansprüche abwehren.

Was ist aus Ihrer Sicht für gewerbliche Kunden das Wichtigste, wenn Daten gehackt und missbraucht werden?

Reinhold  Das Krisenmanagement ist entscheidend. Das überfordert aber vor allem Mittelständler und kleine Betriebe. Denn es müssen erfahrene Experten für IT-Forensik und Krisenmanagement sowie Profis für interne und externe Kommunikation gefunden werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Katastrophen, denen sich ein Unternehmen stellen muss, sind bei Cyber-Attacken nämlich immer vertrauliche Informationen von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern betroffen. Hier stehen daher Aufklärung und eine schnelle Abhilfe des Problems an erster Stelle. Diese Dienstleistung schließen wir in unserer Cyber-Versicherung ein. Wir bieten Unterstützung von der Analyse in der Anbahnung über Präventionsmaßnahmen bis hin zur Hilfe im Schadenfall durch hoch spezialisierte Dienstleister an.

Für welche Unternehmen eignen sich Cyberversicherungen?

Reinhold  Mittlerweile stehen für alle Unternehmensformen Lösungen zur Absicherung zur Verfügung. Je nach Bedarf reicht der Versicherungsschutz von einfachen und preisgünstigen Einstiegslösungen bis hin zu maßgeschneiderten Lösungen auf Basis modularer Produkte und individueller Risiko-Erfassung.

Welche Mindestdeckungssumme empfehlen Sie Unternehmen, die sich absichern wollen?

Reinhold  Der genaue Absicherungsbedarf hängt sehr stark vom Unternehmen ab. Dabei müssen zum Beispiel folgende Fragen geklärt werden: Welche Geschäftstätigkeit übt das Unternehmen aus? Welche Risiken sollen abgesichert werden? Für den Einstieg empfehlen wir Deckungssummen ab 100.000 Euro, über die die wichtigsten bisher bekannt gewordenen Schadenfälle im kleingewerblichen Bereich ausreichend abgesichert sind. Je nach Unternehmensanforderung können jedoch deutlich höhere Deckungssummen sinnvoll und erforderlich sein.

„Was in den Beding­ungen nicht aus­geschlossen ist, ist versichert“

Über den innovativen Gedanken der All gefahrenabsicherung der Bayerischen Versicherung berichtet der Leiter Maklervertrieb, Maximilian Buddecke



Foto: Sebastian Widmann

Pfefferminzia  Welche zentralen Bausteine hat Ihre neue Gewerbeversicherung?

Maximilian Buddecke  Im Fokus stehen die Inhalts- und die Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung. Bei der Inhaltsversicherung bieten wir zwei Tarife an, „BusinessSelect“ und „BusinessAll-Risk“. Modular versicherbar sind die Betriebsunterbrechung, Glasschäden und Elektronikschäden. Beide Produkte sind online rechenbar und abschließbar. Der Versand der Policen erfolgt direkt im Anschluss per E-Mail.

Welche Unterschiede bestehen zwischen „BusinessSelect“ und „BusinessAll-Risk“?

Buddecke  Üblicherweise heißt es bei Versicherungen, die Risiken, die nicht in den Bedingungen stehen, sind nicht versichert. Bei „Business All-Risk“ drehen wir diesen Gedanken um: Was nicht ausdrücklich anders geregelt oder ausgeschlossen ist, ist grundsätzlich mitversichert. Auf diese Weise kehrt sich die Beweislast zugunsten der Versicherten um. Zusätzliche Merkmale wie der Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit, die Besserstellungsklausel und die Update-Garantie sorgen für einen Top Tarif. Der Tarif „BusinessSelect“ bedient durch die Module den Gedanken der Flexibilität und ist mit anderen Anbietern vergleichbar.

Warum haben Sie sich für eine Abdeckung des Allgefahrenrisikos entschieden?

Buddecke  Weil wir gerne umdenken und überzeugt sind, dass die All-Risk-Deckung für unsere Kunden ein besseres Leistungsspektrum sowie eine deutlich höhere Transparenz mitbringt und zugleich mehr Haftungssicherheit für unsere Vertriebspartner. Im Bereich Gewerbe kann eine vergessene Absicherung teuer werden, hier hilft der All-Risk-Tarif.

»Die All-Risk-Deckung bietet mehr Haftungssicherheit für unsere Vertriebspartner«

Wie war bisher die Resonanz auf das Produkt?

Buddecke  Sehr gut. Bereits auf der DKM 2016, auf der wir die neuen Tarife erstmals präsentierten, war das Interesse der Vertriebspartner groß. Inzwischen haben wir erste Erfahrungen aus Gesprächen mit Kunden gesammelt. Insbesondere der mittelständische Unternehmer wünscht sich ein verständliches, flexibles Vertragswerk, das nicht nur die häufigsten Risiken, sondern auch Sonderfälle oder branchenspezifische Themen abdeckt. Vermittler wünschen sich einen Tarif, der sie bei der Beratung unterstützt und ihnen das Leben erleichtert. Unsere Tarife und der Abschlussprozess setzen genau dort an.

Welche Zielgruppen sprechen Sie an?

Buddecke  Die Gewerbepolice richtet sich an Einzelunternehmer und an Betriebe des Mittelstands mit einer Unternehmensgröße bis zu 45 Mitarbeitern. Durch die umfassende Absicherung, die modularen Optionen sowie die All- Risk-Deckung eignen sie sich für diverse Branchen. So werden auch individuelle Konfigurationen für einzelne Gewerke wie aktuell etwa die Heilberufe und die Gesundheitswirtschaft möglich.

Viele Makler scheuen sich davor, ihre selbstständigen Kunden in der Frage nach einer Gewerbeversicherung zu beraten, weil das Thema zu komplex sei. Wie unterstützen Sie Makler in diesem Fall?

Buddecke  Unsere Vertriebspartner erhalten auf Wunsch vielfältige Informationen, Verkaufsunterlagen sowie umfassende Online-Schulungen. Zudem unterstützen wir mit unseren Maklerbetreuern und Underwritern bei Bedarf vor Ort. Eine gute Idee ist übrigens, einfach mal ein paar Beispiele in unserem Online-Rechner durchzugehen und ein Gespür für den leichten Prozess zu bekommen. Im Rahmen unseres Zukunftskongresses, der am 21. Februar 2016 in Berlin startet, wird die Gewerbepolice ein zentraler Bestandteil sein. Die Teilnahme unter www.diebayerische.de/zukunftskongress ist kostenlos.

Planen Sie, weitere Produkte zu entwickeln?

Buddecke  Ohne vorgreifen zu wollen – selbstverständlich. Als innovativer Versicherer wollen wir uns weiterentwickeln und bleiben auch innerhalb des Tarifwerks dynamisch. Die Erfahrungen aus der Versicherungspraxis fließen laufend ein. Davon profitieren durch die Update- Garantie auch unsere Bestandskunden.

„Hand­werker benötigen besonderen Ver­sicher­ungs­schutz“

Der Alltag von Bauhandwerkern birgt so manche Haftungsgefahr. Jan Roß, Leiter Maklervertrieb bei der INTER Versicherungsgruppe, erzählt von den Besonderheiten der Zielgruppe und der Lösung der INTER



Foto: Jürgen Glahs

Pfefferminzia  Warum bietet die INTER einen speziellen Betriebshaftpflichtschutz für Unternehmer der Baubranche?

Jan Ross  Grundsätzlich besteht bei allen handwerklichen Tätigkeiten ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von Sach- und Personenschäden. Unternehmen der Baubranche benötigen jedoch einen besonders umfassenden Schutz, da hier erfahrungsgemäß relativ viele Schäden entstehen, die mit hohen Forderungen des Geschädigten einhergehen können.

Welche besonderen Ansprüche an die Absicherung müssen Sie hier berücksichtigen?

Ross  Beim Abarbeiten der Kundenaufträge gelten andere Bedingungen als zum Beispiel in der Industrie oder in Dienstleistungsunternehmen. Eventuell entstehen Schäden an speziell gemieteten Maschinen oder beim Be- oder Entladen am Ladegut Dritter, oder ein Subunternehmer arbeitet mangelhaft – all diese und viele Besonderheiten mehr müssen abgesichert werden.

»Gespräche und Erfahrungen, die wir im Alltag sammeln, fließen in unsere Konzepte ein«

Wie sehen typische Risiken aus, die Ihre Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung abdeckt?

Ross  Die Umstände, unter denen ein Unternehmer tatsächlich haften könnte, sind sehr vielfältig. Daher erläutere ich das kurz anhand von Beispielen. Bei Vermögensschäden aus Arbeit und Leistungen bis 100.000 Euro könnte beispielsweise Folgendes eintreten: Ein Installateur soll Wartungsarbeiten an der Gastherme einer Großkantine durchführen. Dazu muss er den Hauptgashahn abstellen. Nachdem die Arbeit beendet ist, vergisst er, den Hahn wieder aufzudrehen, und er nimmt auch noch versehentlich die Schlüssel zum Heizungskeller mit. In der Kantine kann deshalb zur Mittagszeit kein Essen ausgegeben werden, und der Betreiber macht den Gewinnausfall geltend. Auch beim Punkt Aktive Werklohnklage gibt es häufiger solche Fälle. Ein Auftraggeber meint, dass ihm bei den Arbeiten des Handwerkers, unseres Versicherungsnehmers, ein Schaden an seinem Eigentum entstanden ist. Da er die Rechnung für die Werkleistung des Handwerkers noch nicht bezahlt hat, erklärt er die Aufrechnung. So bleibt dem Handwerker nur die gerichtliche Durchsetzung der Werklohnforderung.

Haben Sie noch ein Beispiel?

Ross  Auch die alltägliche Subunternehmerbeauftragung für alle versicherungsnehmerfremden Bautätigkeiten und -verrichtungen im Baugewerbe birgt oft Gefahren und ist in unserem Tarif enthalten. Es könnte sich Folgendes abspielen: Bei Umbauarbeiten vergibt ein Maurerbetrieb die Verputzerarbeiten an einen Subunternehmer. Dieser verursacht auf der Baustelle einen versicherten Schaden. Der Maurerbetrieb, unser Versicherungsnehmer, haftet zwar zunächst für diesen Schaden, kann aber Regress vom Subunternehmer fordern.

Wer kann bei der Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung mitversichert werden?

Ross  Bei der INTER gilt der Versicherungsschutz auch für im Unternehmen tätige Familienangehörige sowie alle Mitarbeiter der Firma.

Wie baut man einen Tarif für Handwerker?

Ross  Als Versicherer sind wir den Menschen im Handwerk seit langem eng verbunden. Daher haben wir das Ohr ganz nah an den Bedürfnissen der Kammern, der Innungen und der Handwerker. Gespräche und Erfahrungen, die wir im Alltag sammeln, fließen in unsere Konzepte ein. Das zeigt sich in unabhängigen Untersuchungen von Fachmagazinen, wie dem „Handwerk Magazin“, das unseren Tarif 2016 erneut ausgezeichnet hat. Sie beurteilen die Produkte aus Sicht der Handwerker und sind vom Preis und der Leistungsstärke unserer Angebote seit vielen Jahren überzeugt – auch deshalb, weil wir einen einheitlichen Selbstbehalt von nur 150 Euro in unseren Produkten vorsehen.

Welche Zielgruppen neben dem Baugewerbe sprechen Sie noch an?

Ross  Wir bieten auch eine Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung für Handel, Handwerk, Dienstleistungen und sonstiges Gewerbe an. Außerdem steht die INTER den Menschen im Heilwesen sehr nahe und verfügt mit der INTER Praxis- Schutz Haftpflichtversicherung über eine Absicherung gegen Ansprüche Dritter für Gesundheitsfachberufe, Tierärzte und Tierbehandler.

„Angebote müssen einfach und digital sein“

Die Digitalisierung schreitet auch bei Versicherungen voran. Rhion- Gebietsdirektor Dirk Folkerts erklärt das Produkt „Gewerbe Kompakt“, das genau hier ansetzt



Foto: Rihon

Pfefferminzia  Für Gewerbetreibende stehen Konzepte für rund 2.500 Betriebsarten zur Verfügung. Auf welche Unternehmen fokussieren Sie sich?

Dirk Folkerts  Im Fokus stehen mittelständische Firmen und Betriebe der Branchen Bau und Bauhandwerk, Handwerk, Gesundheit und Wellness, Fitness und City.

Welche Risiken der Firmen decken Sie ab?

Folkerts  Die Rhion-Gewerbepolice umfasst Versicherungen für Inhalt und Gebäude sowie eine kleine beziehungsweise mittlere Ertragsausfallversicherung; plus Zusatzdeckungen für Transport, Elektronikgefahren oder Betriebstechnik, Extended Coverage, Elementargefahren, Unbenannte Gefahren, Mehrkostendeckung und Gebäudetechnik. Die Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung punktet mit dem generellen Verzicht auf Selbstbeteiligungen sowie dem Einschluss der Privathaftpflichtversicherung für den Geschäftsinhaber und seine Familie.

»Der Abschluss über das Internet ist in wenigen Augenblicken möglich«

Was verbirgt sich hinter „Gewerbe Kompakt“?

Folkerts  Damit vereinfachen wir die Angebotserstellung. Für „Gewerbe Kompakt“ identifizierten wir mehr als 800 Betriebsarten aus den bereits genannten Zielgruppen. Angebotserstellung und -versand sowie der Abschluss sind dank des Internets in wenigen Augenblicken möglich.

Aus welchen Paketen kann der Makler wählen?

Folkerts  Aus „Basis“, „Modular“ und „Premium“. „Basis“ bietet bereits ein umfassendes Deckungskonzept. Bei der Inhaltsversicherung sind etwa Glas und der kleine Ertragsausfall enthalten. Bei „Modular“ ist Flexibilität Trumpf. Über Zusatzbausteine lässt sich der Versicherungsschutz individualisieren. „Premium“ schließt von Anfang an sieben Zusatzbausteine ein. Die Absicherung von Elementarschäden kann bei allen drei Paketen ergänzt werden.

Welche Extras der Inhalts- und der Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung waren für Sie unverzichtbar?

Folkerts  Bei der Inhaltsversicherung gehört der uneingeschränkte Unterversicherungsverzicht dazu. Im Schadenfall wird ohne Werteprüfung bis zur vereinbarten Höchstentschädigungssumme geleistet. Die maximale Entschädigung beträgt 500.000 Euro, die niedrigste 10.000 Euro. Die Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung bietet je nach Bedarf eine Versicherungssumme von 3, 5 oder 10 Millionen Euro. Abgedeckt sind Tätigkeits- und Obhutsschäden sowie Mängelbeseitigungsnebenkosten. Darüber hinaus ist das Abhandenkommen fremder Schlüssel versichert sowie diverse Mietsachschäden an Immobilien und an beweglichen Sachen, und obligatorisch ist stets die Umwelthaftpflicht- und Umweltschadensbasisversicherung. In der Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung enthalten sind eine AGG-Deckung und eine Privathaftpflichtversicherung für den Inhaber, dessen Familie sowie einen zweiten Geschäftsführer.

Wo sehen Sie die größte Herausforderung in der Sparte Gewerbeversicherung?

Folkerts  Für Makler in der Spezialisierung, da das Gewerbegeschäft komplexer als andere ist und besonderes Know-how verlangt. Als Risikoträger sind wir dazu aufgefordert, für die individuellen Kundenbedürfnisse flexible Lösungen zu konzeptionieren. Diese Angebote müssen zugleich prozessual einfach sein und digital bearbeitet werden können. „Gewerbe Kompakt“ folgt diesem Gedanken bereits – und diese Entwicklung wird an Fahrt aufnehmen. Eine prozessoptimierte Organisation wird für Makler und Versicherer daher künftig entscheidend sein.

Auf der DKM im Oktober 2016 gewann Rhion den „AssCompact AWARD Maklerservice 2016“ im Bereich Sach/HUK. Wie unterstützen Sie Makler bei ihrer Arbeit?

Folkerts  Zum Beispiel durch unsere bundesweit 20 qualifizierten Maklerbetreuer mit weitreichenden Vollmachten. Zudem bauen wir die technische Unterstützung aus, etwa durch unsere digitale Vermittlerpost, die tagesaktuelle Infos und Dokumente zu Kunden, Verträgen und Zahlungsständen enthält. Mitgelieferte Metadaten zu den jeweiligen Punkten ermöglichen eine automatische Weiterverarbeitung durch das jeweilige Maklerverwaltungsprogramm. Auch die Schadenregulierung ist für Makler und Mehrfachagenten ein Gradmesser für die Zusammenarbeit mit einem Versicherer. Hier gelten bei Rhion strenge Qualitätsmaßstäbe. Unsere Abläufe sind ISO-zertifiziert.

Gewerbe­ver­sicherung neu (und besser) gedacht

Branchenspezifischen, flexiblen Rundum-Schutz und einen schlanken Abschlussprozess bietet die innovative BetriebsPolice select der SIGNAL IDUNA

Foto: Bloomberg
Zwei Bauarbeiter verteilen feuchten Zement auf einer Baustelle für eine Fußgängerbrücke: Die Gewerbepolice der SIGNAL IDUNA richtet sich auch an das Baugewerbe

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ber dreieinhalb Millionen kleine und mittlere Unternehmen gibt es hierzulande. Sie bilden das viel beschworene „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“. Und sie alle benötigen passenden Versicherungsschutz, der vielerorts nach wie vor sehr lückenhaft ist. Das hat sich mittlerweile auch unter Maklern herumgesprochen: Mehr als 90 Prozent von ihnen sehen in Gewerbesachversicherungen zumindest zukünftig eine zentrale geschäftliche Säule. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die Risikobewertung erfordert unter anderem fundierte Branchenkenntnisse. Besser, man hat den richtigen Produktpartner zur Hand.

Als solcher empfiehlt sich die SIGNAL IDUNA nach der Einführung ihrer BetriebsPolice select mehr denn je. Schon zuvor genoss der Versicherer einen hervorragenden Ruf als Spezialist für das Handwerk. Mit der BetriebsPolice select jedoch hat er eine neue Zeitrechnung in der Gewerbeversicherung eingeläutet. Das innovative Konzept fußt auf branchenspezifischen Lösungen, die es ermöglichen, die meisten mittelständischen Unternehmen unkompliziert und doch maßgeschneidert abzusichern. Dank der flexiblen Gestaltung der BetriebsPolice select können individuelle Ansprüche und Wünsche problemlos integriert werden. Der schnelle Abschlussprozess schont das Zeitbudget von Gewerbekunden und Maklern, die sich so mit überschaubarem Aufwand einen potenziellen großen neuen Kundenkreis erschließen können. Und der liegt direkt vor der Haustür, denn Gewerbetreibende gibt es überall.

Wichtige Komponente Betriebshaftpflicht

Die Betriebs­haft­pflicht­ver­sicherung ist hier eine wichtige Komponente der BetriebsPolice select, insbesondere für das Bauhandwerk. Einzelne Deckungspositionen lassen sich ganz nach den jeweiligen Erfordernissen und Schwerpunkten erhöhen. In aller Regel erfolgt die Tarifierung in Abhängigkeit vom Umsatz, was die Beratung deutlich vereinfacht. Automatisch eingeschlossen sind unter anderem Umwelt- und Internethaftpflicht.

Zu den weiteren Schutzbausteinen gehören je nach Branche und Unternehmenseigenschaften Sachversicherungen (Geschäftsinhalt, Betriebsunterbrechung /-schließung, Tiefkühlgut, Glas / Werbeanlagen), Technische Versicherungen (Elektronik und Maschinen) und Transportversicherungen (Autoinhaltsversicherung, Ausstellung, Dauer-Ausstellung, Musterkollektion und Reisegepäck).

Die Bedingungswerke lassen keine Wünsche offen: So gilt etwa in der Inhaltsversicherung die „Goldene Regel“; auch bei älteren Maschinen wird also nicht der Zeitwert, sondern der Neuwert ersetzt. Die BetriebsPolice select ist für verschiedenste Branchen verfügbar, darunter Baubetriebe, Kfz, Handwerk, Handel, Hotel und Gaststätten. Nie war es so einfach, unter den Gewerbetreibenden neue zufriedene Kunden zu gewinnen.

Schadenbeispiele in der Gewer­be­ver­sich­erung

Tagtäglich kommt es bei Firmen zu Bränden, Betriebsunterbrechungen, Cyber-Attacken & Co. Hier ein Überblick über einige typische Schadenfälle

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