Bernd Felske. © Sebastian Widmann
  • Von Redaktion
  • 15.04.2015 um 21:32
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:45 Min

Bernd Felske ist seit Oktober 2013 Vertriebsvorstand der Generali Versicherungen. Eine seiner ersten Amtshandlungen: den Vertrieb einmal komplett umzukrempeln. Wie weit die Zusammenführung der Vertriebe der Generali und der Volksfürsorge ist, erklärt er im Gespräch.

Wie ist die Akzeptanz des Produkts?

Felske: In unserem Ausschließlichkeitsvertrieb kommt es nach einer gewissen Anlaufzeit sehr gut an. Diese war notwendig, da es sich hier um ein neuartiges Produkt handelt. Rente Profil Plus ist eine Mischung aus Fondsanlage und sicherheitsorientierter Investition in unser Sicherungsvermögen. Für die Fondsanlage können Kunden zwischen 40 Fonds wählen und die Auswahl während der Laufzeit individuell anpassen. Je nach Risikobereitschaft können sie auch ein persönliches Garantieniveau bei Vertragsabschluss festlegen.

Wir haben sehr viele Schulungen zu dem neuen Produkt veranstaltet, da das Thema hochkomplex ist und wir großen Wert darauf legen, dass Vermittler umfassend zu den Themen Aktien und Fonds beraten können. Wo es zugegebenermaßen nicht ganz so gut von den Stückzahlen her angenommen wurde, ist der Maklervertrieb.

Wir bekommen von Maklern zwar ebenfalls gute Rückmeldungen zum Produkt selber und zu der Frage, wie bedarfsgerecht es gebaut worden ist. Aber die Provisionsreduzierung stellt ein Manko dar. Es gibt im Markt Produkte von anderen Versicherern, die höhere Provisionen anbieten. Und die werden dann eher verkauft. Aber die verkauften Stückzahlen steigen jede Woche an.

Viel diskutiert ist der Ansatz der Generali, Gesundheitsdaten des Kunden zu erheben und ihn bei einer gesunden Lebensführung mit Rabatten zu belohnen.

Felske: Vitality ist ein Produktansatz, den es so in Deutschland noch nicht gibt. Unser Partner ist die Firma Discovery, die mit diesem Vorsorgeansatz weltweit enorme Erfolge erzielt. Worum geht es dabei? Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass bestimmte Krankheiten zu einer erhöhten Todesfallrate führen. Diese Krankheiten aber – Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Burnout – kann man durch sein eigenes Verhalten beeinflussen.

Die Idee hinter Vitality ist, den Menschen klarzumachen, dass sie mit ihrem eigenen Verhalten ihre Gesundheit ein Stück weit steuern können. Immer wenn sie etwas Gutes für sich tun, werden sie belohnt, etwa, indem sie einen Gutschein bekommen. Aber nicht in langen Zeitabständen. Ich kann einem 30-jährigen Raucher heute erklären, dass er nicht 80, sondern 85 Jahre alt wird, wenn er jetzt aufhört zu rauchen. Doch solch eine Aussage interessiert ihn oft nicht. „Das ist doch erst in 50 Jahren was interessiert mich das?“

Wenn er aber nach drei oder sechs Monaten bereits einen Vorteil bekommt, klappt das schon eher. Und wir als Versicherer sehen: Der Kunde raucht nicht mehr, er ernährt sich gesünder, er treibt Sport – warum soll er dann nicht auch eine geringere Prämie zahlen als der Kunde, der weiter raucht und sich vor allem von Fast Food ernährt? Und wer einen gesunden Lebensstil über mehrere Jahre hinweg pflegt, erhält zusätzlich langfristig ausgerichtete Rabatte.

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Felske: Den nehmen wir sehr ernst. Aber vor allem entscheidet ja der Kunde selber, welche Daten er uns geben will. Eine Affinität dazu haben vor allem jüngere Menschen, die auch Fitnessarmbänder tragen oder sich die Apple Watch kaufen.

Wann soll Vitality starten?

Felske: Gern schon im nächsten Jahr.
Bernd Felske (im Foto nebst Pfefferminzia-Chefredakteurin Karen Schmidt, Foto: Sebastian Widmann) ist seit Oktober 2013 Vertriebsvorstand der Generali Versicherung und der Generali Lebensversicherung. Nach seiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre war der 55-Jährige seit 1985 in unterschiedlichen leitenden Positionen im Vertrieb verschiedener Versicherungen tätig, unter anderem bei der Gothaer und der Arag Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung. Im Oktober 2006 übernahm Felske als Bereichsleiter/Organisationsdirektor die Leitung der Stammorganisation der Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung. Anfang 2009 fusionierten Volksfürsorge und Generali.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content