Ein Arbeiter der Fassfabrik Wilhelm Schmid in München bohrt das Loch in ein Bierfass. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 29.10.2015 um 17:03
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Gewerbeversicherungen bieten Maklern ein enormes Vertriebspotenzial, beherbergen aber auch einige Fallen. Was Makler wissen müssen.

Es waren nur einige wenige Ziegel. Diese aber verursachten erheblichen Schaden, als sie ein besonders wilder Herbststurm vom Dach riss, auf die vor dem Handwerksbetrieb geparkten Autos schleuderte und dabei eine Passantin leicht verletzten. Glück für Malermeister Emil Engelmann – er verfügte über eine ausreichend dotierte Geschäftsinhaltsversicherung, die den sechsstelligen Schaden problemlos regelte.

Bei Gewerbeversicherungen bietet sich Versicherungsmaklern ein weites Feld, das über die wenigen bei manchen Berufen obligatorischen Pflichtversicherungen hinausreicht. „Die Grundversicherung sollte aus einer Betriebshaftpflicht sowie einer Sachversicherung bestehen, die gegen die Gefahren Feuer, Sturm, Leitungswasserschäden und Einbruchsdiebstahl absichert“, sagt Monika Sebold-Bender, Vorstand Komposit und Schaden der Generali Versicherungen. Diese Risiken sind zwar bei den Selbstständigen sehr präsent, schlagen sich aber nicht zwangsläufig in den Abschlusszahlen der Branche nieder.

Laut einer Umfrage der Marktforscher von Yougov gab ein Drittel der Unternehmer an, ihr Betrieb sei nur mittelmäßig bis schlecht abgesichert. Ein großes Potenzial demnach für Versicherungsmakler. Die Unternehmensberater von Steria Mummert Consulting bezifferten vergangenes Jahr das noch unerschlossene Potenzial im Gewerbeversicherungsbereich auf rund 1,5 Milliarden Euro an Provisionserlösen. Bei den Vertriebswegen dominierte lange Zeit die Ausschließlichkeit, doch die Makler holen zunehmend auf.

Unternehmer brauchen Nachhilfe

Beratung tut dringend not. Denn eine Studie von Hiscox belegt große Informationsdefizite bei den Firmen. Jeder fünfte Kleinunternehmer hat keine Ahnung, ob er außer gegen Sachschäden und Diebstahl auch gegen Urheberrechts- oder andere Pflichtverletzungen abgesichert ist. Nur 47 Prozent verfügen über eine Gebäudeversicherung und 19 Prozent haben gar keinen gewerblichen Versicherungsschutz abgeschlossen.

Der Bedarf ist demnach vorhanden, doch erst ein äußerer Eingriff überzeugte viele Makler, ihr Beratungsportfolio nachhaltig zu erweitern. Die anhaltende Niedrigzinsphase und das seit Sommer 2014 geltende Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) erschweren es den Maklern, im selben Umfang Lebensversicherungen zu vermitteln wie noch vor einigen Jahren. Viele suchen nach einer Alternative. Das Kompositgeschäft rückt daher wesentlich stärker in den Fokus.

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