- Von Redaktion
- 24.08.2017 um 10:32
Die Idee der paritätischen Beitragsfinanzierung in der GKV lautet so, dass der bislang allein von den Kassenpatienten zu zahlende Zusatzbeitrag abgeschafft und je zur Hälfte auf den bisherigen Beitragssatzanteil der Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgeschlagen wird.
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Das würde die Arbeitgeber laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln in der ersten Runde rund 6 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich kosten. Auch die gesetzliche Rentenversicherung wäre betroffen, sie müsste für die Ruheständler einen um 1,4 Milliarden Euro höheren Beitragszuschuss zahlen. Dafür würden die privaten Haushalte um 7,4 Milliarden Euro entlastet.
„Dennoch eignet sich die Maßnahme nicht als sozialpolitisches Instrument“, heißt es vom IW Köln. Bei diesem Modell drohten Anpassungsreaktionen, „die die Gesellschaft teuer zu stehen kämen“, heißt es weiter.
Denn:
„Die Unternehmen werden versuchen, die höheren Arbeitskosten bereits kurzfristig über steigende Güterpreise auszugleichen. Damit verschlechtert sich aber deren Wettbewerbsfähigkeit. In der Folge wachsen die Exporte langsamer und mittelbar leidet auch die Beschäftigung“, erklären die Forscher in ihrer Untersuchung weiter.
Eine Simulation mithilfe des Global Economic Model von Oxford Economics zeige, dass zehn Jahre nach der Abschaffung des Zusatzbeitrags das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent niedriger ausfallen würde als im jetzigen Modell. Die Erwerbslosenquote läge um 0,8 Prozentpunkte über dem Szenario ohne Reform.
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