- Von Juliana Demski
- 09.08.2017 um 17:01
Eine Bürgerversicherung, wie sie unter anderem die Sozialdemokraten planen, würde laut der aktuellen Studie „Budget Impact Bürgerversicherung“ des Instituts für Mikrodaten-Analyse zu einer Beitragserhöhung führen.
„Wir brauchen das Geld aus den Altersrückstellungen nicht“
„Ohne die PKV könnten die laufenden Kosten der Krankenhäuser nicht gedeckt werden“
Die Analysten haben dabei angenommen, dass die Pro-Kopf-Ausgaben von GKV und PKV so vereinheitlicht würden, dass die Gesamteinnahmen und -ausgaben unverändert bleiben.
Soll das Gesundheitssystem nach dem Wechsel zur Bürgerversicherung nicht schlechter sein als vorher, müssten die Leistungen der gesetzlich Versicherten an die Leistungen der privat Versicherten angeglichen werden.
Und das bedeutet?
Laut Studie höhere Beiträge. Konkret: Um 1,5 Prozentpunkte höhere Beiträge. Zurzeit liegt der Durchschnittsbeitrag der GKV bei 15,7 Prozent. Nach den Berechnungen wären es dann 17,2 Prozent, berichtet das Ärzteblatt auf Basis der Studie.
PKV würde profitieren
Privatversicherte würden durch die Bürgerversicherung außerdem stark entlastet, so die Studienautoren. Denn die Altersrückstellungen von rund 210 Milliarden Euro (bis Ende 2017) könnten unternehmensintern einbehalten werden.
Eine nicht ausgabenbudgetneutrale Bürgerversicherung würde die private Krankenversicherung (PKV) zusätzlich entlasten – so sagt es das Institut voraus – das Gesundheitssystem aber belasten, da weniger Finanzmittel zur Verfügung stünden.
Das müsste dann wiederum der Staat über eine Verdreifachung des Bundeszuschusses ausgleichen. Oder er müsste Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken schließen und Preise für Arzneimittel senken, so die Studienautoren weiter.
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