- Von Juliana Demski
- 13.07.2017 um 11:49
Eine Gesundheitskasse für Angestellte, Beamte, Selbstständige und Freiberufler – das Konzept der Bürgerversicherung wird laut einer INSA-Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung von einer Mehrheit der Deutschen (60,1 Prozent) unterstützt.
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Bürgerversicherung wäre zu großes Risiko
Vor allem bei Besserverdienern kommt das Vorhaben gut an: Unter den Befragten, die ein Monatseinkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro zur Verfügung haben, sind zwei Drittel (66,2 Prozent) von der Idee eines Einheitssystems überzeugt.
Bundesbürger, die weniger als 1.000 Euro monatlich verdienen, begrüßen die Idee einer Bürgerversicherung mit 54,2 Prozent ebenfalls mehrheitlich.
Aus Sicht des Steuerzahlerbundes sprechen einige Gründe für die umstrittene Angleichung der Systeme.
„Mit der bevorstehenden Pensionierungswelle werden auch die Beihilfekosten deutlich anziehen“, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel gegenüber der Bild. „Hier muss dringend gehandelt werden.“
Gleichwohl erntet die Bürgerversicherung auch harsche Kritik – unter anderem von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU):
„Die von der SPD vorgeschlagene Zwangsvereinigung von gesetzlicher und privater Krankenversicherung löst keine der Herausforderungen, vor denen unser Gesundheitswesen steht: etwa mehr Fachkräfte zu gewinnen, die Chancen der Digitalisierung noch stärker zu nutzen und medizinischen Fortschritt auch weiterhin allen Menschen zugänglich zu machen“, sagte Gröhe der Passauer Neuen Presse.
Das Ergebnis der Umfrage dürfte so manchen überraschen: Denn erst kürzlich kam eine andere Umfrage zu dem Ergebnis, dass die Deutschen mit dem jetzigen Gesundheitssystem so zufrieden wie noch nie sind.
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