- Von Juliana Demski
- 05.07.2017 um 11:21
Rund 72 Millionen gesetzlich Versicherte gibt es in Deutschland, und laut einer Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wird es für die meisten von ihnen 2018 wohl keinen Beitragsanstieg geben.
„Kranksein gehört zum Leben dazu“
Warum ist das so?
Im ersten Quartal dieses Jahres konnten fast alle Krankenkassen Überschüsse von zusammen 619 Millionen Euro machen. Dabei rechnet der Finanzchef des Bundesverbands der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Jens Martin Hoyer, auch weiterhin mit einer solch positiven Entwicklung.
Allein die AOK konnten im ersten Quartal von 2017 einen Überschuss von 361 Millionen Euro erwirtschaften. Gleichwohl gebe es aus Sicht von Hoyer keine „andere Perspektive“, als dass auch der Zusatzbeitrag bei durchschnittlich 1,1 Prozent bleiben wird.
Bei Ersatzkassen und Einzelkassen ähnlich
Bei den Ersatzkassen gibt man sich ebenfalls betont gelassen: Diese nahmen im ersten Quartal rund 155 Millionen Euro mehr ein. Grund dafür seien vor allem die sehr gute Beschäftigungs- und Lohnentwicklung der Jahre 2016 und 2017, erklärte die Vorsitzende des Ersatzkassenverbands VDEK, Ulrike Elsner, der Zeitung.
Auch sie rechne damit, dass es 2018 eine ähnliche Entwicklung geben werde. Der Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes wird demnach voraussichtlich niedriger als die bisher prognostizierten 0,2 Punkte ausfallen.
Jens Baas, Chef der größten Einzelkasse, der Techniker Kasse, äußerte sich ähnlich: „Für das Jahr 2018 zeichnet sich nach unserer aktuellen Einschätzung angesichts der hervorragenden Konjunktur und der guten Mitgliederentwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung eine weitgehende Beitragsstabilität ab.“
Stabile Beiträge seien ebenso auch Ziel der Barmer, erklärte Christoph Staub, Chef des Versicherungsunternehmens, gegenüber der Zeitung.
Weiterhin steigende Ausgaben, Union ist unbesorgt
Und trotzdem appellieren die Kassenchefs, sich auf der guten Leistung nicht auszuruhen. Denn der Trend steigender Ausgaben gehe weiter.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ist dennoch mehr als positiv gestimmt und sagt gegenüber der FAZ: „Die hohen Finanzreserven der Kassen zeigen: Der Alarmismus so mancher vermeintlicher Experten hat sich nicht bewahrheitet.“
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