- Von Lorenz Klein
- 16.06.2017 um 13:37
Pfefferminzia: Wie hat sich das Geschäft mit dem Auslandsreisekrankenschutz im vergangenen Jahr bei der Vigo Krankenversicherung entwickelt?
Micha Hildebrandt: Unseren Fokus setzen wir im Auslandsreisebereich auf Langzeittarife für Studenten, Sprachschüler, Au-Pairs und Teilnehmer an Work-and-Travel-Programmen. Einen Schub im Vertrieb spürten wir nach dem Test der Stiftung Warentest von Oktober 2016: Unter den mit „Gut“ bewerteten Tarifen war unser „study the world“ der mit dem geringsten Tarifbeitrag. Gemeinsam mit den Tarifen für Kurzreisen hatten wir zum Jahresende 2016 einen Bestand von rund 14.000 Verträgen, Tendenz weiter steigend.
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Welche Trends stellen Sie im Nachfrageverhalten der Kunden fest?
Die Internationalisierung nimmt zu und wird durch Programme wie zum Beispiel Erasmus gefördert. Immer mehr junge Studenten streben ein oder zwei Auslandssemester an. Zudem sind Work-and-Travel- sowie Sprachreisen sehr beliebt.
Inwieweit steuern Makler zum Neugeschäft bei?
Bisher arbeiteten wir im Bereich der Auslandsreisetarife grundsätzlich nicht mit Maklern zusammen. Aufgrund der positiven Resonanz nach dem Test der Stiftung Warentest öffnen wir uns nun Maklern, die online Vergleiche und Abschlüsse für Interessenten ermöglichen.
Mit welchen Kosten muss ein Versicherter für einen Auslandskrankenschutz bei Vigo rechnen und was bekommt er dafür?
Die klassische Reisekrankenversicherung für Reisen bis zu acht Wochen ist bei uns ab 9,60 Jahresbeitrag inklusive Bergungskosten und Assistance-Leistungen erhältlich. Bei dem Langzeittarif bis zu fünf Jahren Auslandsaufenthalt für junge Leute bis 35 Jahre, unterscheiden wir preislich je nach Tarifart. Relevant sind für die Einstufung das gewählte Reiseland und die Reisedauer. Dabei rechnen wir tagesgenau ab. Wer früher als geplant nach Hause zurückkehrt, zahlt nur bis zum Tag der Wiedereinreise in Deutschland.
„Kosten für Erkrankungen oder Schübe, die auf eine Vorerkrankung zurückzuführen sind, werden in der Regel nicht übernommen“, urteilte das Verbrauchermagazin Finanztest kürzlich zum Thema Auslandsreisekrankenschutz. Chronisch Kranke müssten beim Versicherungsabschluss deshalb besonders aufpassen. Wie gehen Sie mit dieser Kundenklientel um?
Generell versichern wir auch chronisch Kranke in unseren Reisekrankenversicherungstarifen. Bei Chronikern erstatten wir solche Kosten, die auf eine plötzliche gesundheitliche Verschlechterung zurückzuführen sind und nicht absehbar waren. Kosten, die bedingt durch die chronische Erkrankung auch schon vor Reiseantritt angefallen wären, wie zum Beispiel regelmäßig einzunehmende Medikamente oder Kontrolluntersuchungen, sind von der Erstattung ausgenommen.
Wir bieten dem chronisch Kranken also auch im Ausland vollen Versicherungsschutz für Verschlimmerungen und natürlich für alle neu auftretenden Erkrankungen. Risikozuschläge erheben wir übrigens nicht.
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