- Von Juliana Demski
- 28.04.2017 um 16:17
Der anhaltende konjunkturelle Aufschwung in Deutschland reißt auch die Versicherungsbranche mit. Der Branchenverband GDV erwartet für 2017 Zahlen, die besser ausfallen als bisher gedacht – vor allem für die Schaden- und Unfallversicherung, in der Lebensversicherung drückt hingegen das Niedrigzinsumfeld weiter auf die Stimmung. Das zeigt die aktuelle GDV-Publikation „Konjunktur und Märkte 2017“.
Bundesbank warnt vor schwachem Wirtschaftswachstum wegen Überalterung
Insgesamt sagen die GDV-Volkswirte für 2017 ein Beitragswachstum von rund einem Prozent voraus. Im vergangenen Jahr war das Beitragsvolumen um 0,2 Prozent auf 194,2 Milliarden Euro gestiegen. Das recht robuste Wirtschaftswachstum Deutschlands ist demnach der ausschlaggebende Punkt, der hoffen lässt: Für 2017 soll das Plus bei etwa 1,5 Prozent liegen.
Sorgenkind Lebensversicherung
Nur das Lebensversicherungsgeschäft macht den Volkswirten weiterhin Sorgen. Grund dafür ist noch immer die Zinsflaute. So erwartet der GDV hier einen erneuten Rückgang – der soll aber zumindest niedriger ausfallen als noch 2016.
Maßgeblich hierfür ist der verlangsamte Rückgang des Einmalbeitragsgeschäfts. Im vergangenen Jahr sanken die Beitragseinnahmen um 1,1 Prozent auf 92,7 Milliarden Euro. Die laufenden Beiträge hingegen blieben dem GDV zufolge stabil.
Laut Untersuchungen empfinden 31 Prozent der Lebensversicherer ihre gegenwärtige Situation als günstig, 59 Prozent als befriedigend und 10 Prozent als ungünstig.
Trotzdem sagt nicht nur der GDV überwiegend Gutes für die Versicherungsbranche 2017 voraus: Auch das Ifo-Institut konnte ähnliches im Rahmen eines eigenen Konjunkturtests feststellen. Hier bewertete die große Mehrheit der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend.
„Obwohl die Risikolage weiterhin sehr angespannt ist, zeigt sich die Konjunkturentwicklung zu Beginn des Jahres 2017 überraschend freundlich“, kommentiert Klaus Wiener, Mitglied der GDV-Geschäftsführung die Lage der Versicherungswirtschaft. „Angesichts der unwägbaren Folgen des Brexit, des aufkeimenden Protektionismus und Nationalismus und nicht zuletzt wegen der vielen ungelösten Krisen in der Welt ist die Prognoseunsicherheit aber weiterhin deutlich erhöht.“
Hier geht es zur kompletten Broschüre „Konjunktur und Märkte 2017“.
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