- Von Redaktion
- 02.05.2017 um 15:07
Mit neuen und aufregenden Technologien und Anwendungen setzen Insuretechs Trends für die Versicherungswirtschaft. Unsere Gastautoren stellen einige vor.
In einer mehr und mehr digital vernetzen Umwelt muss ein wirklicher Trend für Kunden und Anbieter einen nachhaltigen Mehrwert schaffen. Für unseren Beitrag haben wir ganz konkrete Best Practice Beispiele von Insurtech-Unternehmen ausgewählt, die Versicherern einen echten Mehrwert bieten können.
Neue Trends werden auch auf der diesjährigen Digital Insurance Agenda (DIA), die am 10. und 11. Mai 2017 in Amsterdam stattfindet, zu sehen sein. Dort treffen Versicherungswirtschaft und Insurtech-Branche zusammen, um sich über technische Trends und praktische Anwendungen auszutauschen.
Trend 5: Algorithmen unterstützen Mitarbeiter im direktem Kundenkontakt
Algorithmen, die menschliche Berater ersetzen, sorgen für Schlagzeilen. Die Beratung durch Roboter wird sicher Auswirkungen auf die Gestalt des Arbeitsmarktes haben. Unter Kostengesichtspunkten mag dies attraktiv erscheinen. Was die Einbindung von Kunden angeht, kann man allerdings zu einem anderen Urteil gelangen. Um die Beziehung zu ihren Kunden zu pflegen, müssen Finanzinstitute Gefühle ansprechen. Menschen können Gefühle wie Mitleid und Leidenschaft empfinden. Sie können kreativ sein und erforderlichenfalls von den üblichen Verfahren abweichen.
Banken und Versicherer müssen mit digitalen Mitteln ähnliche Verbindungen herstellen. Angesichts der großen Zahl von Menschen, die bei Finanzinstituten beschäftigt sind, besteht auch die Möglichkeit, die Vorteile von zwei Seiten miteinander zu verbinden. Die ersten Versicherer setzen bereits Robo-Berater ein, um Mitarbeiter im direktem Kundenkontakt zu unterstützen. Das Ergebnis sind bessere Gespräche, höhere Abschlussquoten und letztlich bessere Lösungen für die Kunden.
AdviceRobo bietet Versicherern vorbeugende Lösungen, die Daten aus strukturierten und unstrukturierten Quellen sowie maschinelles Lernen miteinander verbinden, um das Risikoverhalten von Verbrauchern zu bewerten und vorherzusagen. Dazu gehören zum Beispiel Prognosen zu Zahlungsausfällen, faulen Krediten, vorfälligen Rückzahlungen und zur Kundenfluktuation. Man kann auf der Grundlage dieser Prognosen Maßnahmen ergreifen, weil sie auf der Ebene des einzelnen Kunden aufgestellt werden und Mitarbeiter im Gespräch mit Kunden unterstützen.
Trend 6: Symbiotische Beziehungen zu Insurtech-Unternehmen
Die Beziehungen zwischen Versicherern und Insurtech-Unternehmen werden sehr viel intensiver werden. Die zu den neun vorstehend genannten Trends angeführten Beispiele lassen daran keinen Zweifel. Versicherer werden auch nach Wegen suchen, um viel mehr von Insurtech-Unternehmen zu lernen, in die sie investieren. Ob es um bestimmte Fähigkeiten oder Instrumente, die von den etablierten Versicherungsunternehmen eingesetzt werden können, oder um die Kultur und Arbeitsweise von Insurtech-Unternehmen geht.
Eine wachsende Zahl von Versicherern bedient sich inzwischen der Methoden schlanker Startups und haben interne „Akzeleratoren” und „Inkubatoren” geschaffen, um das Innovationstempo bei der Muttergesellschaft zu erhöhen. Die Aviva Digital Garages in London und Singapur sind ein perfektes Beispiel. Das sind keine „Ideen-Laboratorien”, sondern die Standorte, an denen Aviva ihr digitales Geschäft ausübt. Von MyAviva bis zu einigen Startups, an denen Aviva Ventures beteiligt ist, befinden sich alle unter einem Dach, um ein Ökosystem aufzubauen und auf mehreren Ebenen Synergien zu schaffen.
Hier geht es zu den ersten beiden Teilen unserer Insurtech-Reihe:
Über die Autoren:
Roger Peverelli und Reggy de Feniks sind die Gründer der Digital Insurance Agenda (DIA), der ersten weltweiten Community und Konferenz, welche die Entscheider und Innovatoren der Versicherungsunternehmen und die Leitfiguren der FinTech-Branche zusammen bringt. Walter Capellmann ist Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Capellmann Consulting.
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