Verdi-Chef Frank Bsirske © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 19.04.2017 um 11:39
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Verdi-Chef Frank Bsirske erwartet, dass SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz die Rente zum Wahlkampf-Thema macht – und fordert mehr Milliarden für die gesetzliche Rente. So hätten Bsirske zufolge über 50 Prozent der Menschen in Deutschland ab 2030 eine Rente auf dem Niveau der Grundsicherung zu erwarten, wenn bereits heute ein abgesenktes Rentenniveau gelten würde.

„Hätten wir heute schon das Rentenniveau, das von den politischen Mehrheiten bis 2030 billigend in Kauf genommen wird, dann hätte jemand, der sein Arbeitsleben lang 2.500 Euro verdient hat, nach 40 Beitragsjahren ein Rentenanspruch von 809 Euro“, zitiert die Wirtschaftswoche den Verdi-Chef, der mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sprach.

Das Problem aus Sicht von Bsirske: Über die Hälfte der Arbeitnehmer kämen nicht einmal auf 2.500 Euro oder 40 Beitragsjahre. Also könnten sich viele Rentner die 809 Euro abschminken, während die Grundsicherung heute im Schnitt bei 794 Euro liege. Immer mehr Rentner seien also auf Grundsicherung angewiesen, so der Verdi-Chef weiter. „Das delegitimiert das soziale Sicherungssystem Rente grundlegend.“

Nötig sei deshalb eine Stabilisierung des Rentenniveaus; also des Verhältnisses des Durchschnittslohns zur Rente sowie ergänzende Maßnahmen, um die gesetzliche Rente „armutsfest zu machen”. Dabei schlägt Bsirske unter anderem vor, auf Abschläge in der Erwerbsminderungs- und Erwerbsunfähigkeitsrente komplett zu verzichten. Diese seien derzeit „das manifesteste Armutsrisiko“.

Weitere Forderungen sind eine Mindestrente, eine Anhebung des Beitragssatzes auf bis zu 25 Prozent sowie die Finanzierung der Mütterrente und die geplante Ost-West-Angleichung der Rente aus Steuermitteln, da diese Dinge „nicht sachgerecht aus dem Rententopf mit Beitragsmitteln“ bezahlt würden.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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