- Von Tobias Haff
- 01.03.2017 um 11:19
Sicher sollte die bAV sein, aber auch Ertrag bringen und möglichst viele Beschäftigte erreichen. Das klingt nicht nur nach Spannung, Spiel und Schokolade, sondern war und ist tatsächlich für viele wie ein Überraschungsei. Oft nicht im Positiven: Gerichtsurteile, steuerliche Veränderungen und vor allem prognostizierte Ablaufleistungen, die nie mehr erreicht werden.
Der Wunsch nach Sicherheit, mit Garantiezins, garantierter Rente und Zuwächsen, führte geradewegs zu den klassischen Tarifen. Nun macht das aktuelle Zinsumfeld allerdings einen Strich durch viele Rechnungen.
Viele Versorgungszusagen ächzen unter der Last der fehlenden Zinsen. Mit zu geringen Rückstellungen werden Pensionszusagen zur Gefahr für manches Unternehmen.
Welcher Mittelständler will sich damit herumschlagen und im Zweifel dafür geradestehen? Welcher Kunde kann einschätzen, wie viel Rente nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen übrigbleibt? Welcher Berater möchte hierzu Prognosen treffen und die Haftung übernehmen? Ein schlechtes Umfeld für die betriebliche Altersvorsorge.
Kein Wunder, dass die Nutzungsquote seit langem stagniert
Kein Wunder, dass die Nutzungsquote seit langem im Schnitt bei 60 Prozent stagniert und gerade bei kleinen und mittelgroßen Betrieben deutlich darunterliegt. Klarheit ist gefragt.
Berater, Angestellte und Arbeitgeber müssen abschätzen können, worauf sie sich einlassen. Welche Verpflichtungen sich ergeben und was nach Abzügen von der Betriebsrente übrigbleibt.
Ebenso ist mehr Flexibilität bei den Garantien notwendig. Die Rürup-Rente kommt ohne aus – warum nicht auch die bAV? Klare gesetzliche Regeln zu Haftung und Co. sind notwendig, damit die Angst weder Beratung noch Abschluss verhindert. Spielraum für Vereinfachung gibt es genug. Eine Reform der betrieblichen Altersvorsorge ist ein schöner Ansatz – eine echte „Revolution“ notwendig.
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