- Von Redaktion
- 09.01.2017 um 11:19
Die Deutschen sind nicht gerade treu, was ihre Lebensversicherungen angeht. Immer mehr von ihnen kündigen ihren Vertrag frühzeitig. Allein im Jahr 2015 waren es 3 Prozent, berichtet Verbraucherschützer Hermann-Josef Tenhagen in seiner Kolumne auf Spiegel Online. Wenn das so weitergehe, seien in 25 Jahren mehr als die Hälfte vertragsfrei.
Grund für die Kündigung sind Veränderungen der Anbieter. So wollen Lebensversicherer wie Allianz, Axa und Zurich bei Fondspolicen und Indexpolicen aus den Jahren 2001 bis 2011 bald deutlich weniger Rente garantieren (wir berichteten).
Wer sich aber ärgert und den Vertrag loswerden möchte, sollte nicht überstürzt handeln, meint Tenhagen – denn man könne noch Nachzahlungen kassieren. Da viele Versicherer vor allem in den Jahren zwischen 1994 und 2007 Fehler beim Verkauf von Policen gemacht hätten, könnten Kunden laut Urteilen des Bundesgerichtshofs ewig rückabwickeln.
Grund: Die Unternehmen hatten ihre Kunden über deren 14-tägiges beziehungsweise 30-tägiges Recht zum Widerspruch und Rückzug vom Vertrag nicht richtig aufgeklärt, schreibt der Verbraucherschützer.
Kündigungen klassischer Altverträge lohnen nicht
Klassische alte Verträge ohne Fonds sollte man nicht kündigen, meint Tehnhagen. Denn früher gab es eine höhere Garantie-Verzinsung von bis zu 4 Prozent, die man heute nicht mehr bekommt. Verträge, die bis 2004 abgeschlossen wurden, sind zudem in der Auszahlung steuerfrei. Das gilt auch für Fondspolicen. Lebens- und Rentenversicherungen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung eingeschlossen haben, sollte man ebenfalls nicht sofort kündigen.
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