- Von Redaktion
- 28.12.2016 um 11:15
Unter Sozialdemokraten, Grünen und Linken ist die Forderung populär, die private Krankenversicherung (PKV) zugunsten einer Bürgerversicherung abzuschaffen. Das wissenschaftliche Institut der PKV, das diesen Plänen naturgemäß nichts abgewinnen kann, hat nun in einer Studie untersucht, wie viel Geld dem Gesundheitssystem durch die Abschaffung der PKV verloren ginge.
Dazu haben die Studienautoren angenommen, dass die Unternehmen der PKV die gleichen Preise und Konditionen zahlen würden wie die gesetzlichen Krankenkassen.
„2014 hatten die Privatversicherer 32,3 Milliarden Euro für stationäre und ambulante Behandlung, für Zahnärzte, Arznei-, Heil- und Hilfsmittel ihrer Kunden ausgegeben. Wären das alles Kassenpatienten gewesen, hätten die Anbieter für gleiche Leistungen nur 19,9 Milliarden Euro bekommen“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Studienautor Frank Wild.
„Echte“ Mehreinnahmen des Systems noch deutlich höher
Unter dem Strich ergeben sich daraus Mehreinnahmen durch die PKV von gut 12,5 Milliarden Euro. Da viele Privatversicherte ihre Kosten wegen Selbstbehalten nicht oder nur zum Teil mit der Versicherung abrechneten, seien die „echten“ Mehreinnahmen des Systems sogar noch höher, schreibt die Zeitung.
Besonders hoch falle der „Mehrumsatz“ gegenüber Kassenpatienten in der ambulanten Versorgung aus. „Während die PKV für ihre knapp 9 Millionen Kunden 10,5 Milliarden Euro ausgab, zahlten die Kassen für mehr als 70 Millionen Versicherte weniger als 34 Milliarden Euro“, heißt es in dem Bericht. „2014 betrug der ‚Mehrumsatz‘ der Ärzte mit Privatversicherten 6 Milliarden Euro.“
Sollten die gesetzlichen Kassen im Falle des Verschwindens der PKV einen Ausgleich zahlen, müssten die Kassenbeiträge steigen, folgern die Studienautoren. So entsprächen die 12,5 Milliarden Euro von 2014 rechnerisch einer Erhöhung um 1,0 Beitragssatzpunkte.
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