- Von Redaktion
- 19.12.2016 um 09:43
Von den im Jahr 2016 in Deutschland geborenen Mädchen erreicht nahezu ein Viertel das Alter von 100 Jahren, und fast 90 Prozent werden einmal das Jahr 2100 erleben. Von den Jungs wird nur ein Sechstel 100 Jahre alt und auch nur 82 Prozent werden den Jahrhundertwechsel feiern können. Das zeigen aktuelle Zahlen des Ökonomen Eckart Bomsdorf vom Institut für Ökonometrie und Statistik an der Universität zu Köln, die er im Gespräch mit dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) preisgab.
Die Lebenserwartung unterschätzen viele Menschen aber trotzdem noch – und damit auch eine ausreichende Vorsorge. Viele Deutsche gehen von einer zu geringen Lebenserwartung aus, weil sie noch immer das Alter der Oma oder der Eltern als Vergleich sehen. Das kommt aber in den meisten Fällen nicht mehr hin – und das sollte dann auch in der Vorsorgeplanung seine Auswirkungen haben.
Häufig ist zudem nicht klar, dass Periodensterbetafeln, wie sie zum Beispiel das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht, die Entwicklung der Sterblichkeit in der Zukunft nicht berücksichtigen. Destatis betont aber immer wieder, dass es sich bei den Werten einer Periodensterbetafel nicht um eine Vorhersage der Lebenserwartung handelt.
„Die Werte der aktuellen allgemeinen Sterbetafel 2013/2015 des Statistischen Bundesamtes unterschätzen daher die aktuelle Lebenserwartung systematisch“, so Eckart Bomsdorf. Nach diesen Tabellen beträgt die Lebenserwartung Neugeborener aktuell rund 83 (Mädchen) beziehungsweise 78 (Jungen) Jahre. „Eigenen Modellrechnungen nach kann davon ausgegangen werden, dass die Lebenserwartung heute Geborener jedoch mindestens zehn Jahre höher liegt“, fügt Bomsdorf hinzu.
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