- Von Redaktion
- 02.12.2016 um 12:14
Das gesetzliche Rentenniveau dürfte bis 2030 von aktuell 48 Prozent auf nur noch 44,5 Prozent fallen, wenn der Gesetzgeber keine Maßnahmen ergreift. Vor diesem Hintergrund hat Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vergangene Woche eine Untergrenze von 46 Prozent vorgeschlagen, mit dem Ziel, die wachsende Altersarmut einzudämmen.
Der Vorschlag stößt bei der Versicherungswirtschaft auf massive Ablehnung und auch aus Gewerkschaftskreisen und Sozialverbänden regt sich Kritik – anders als die Versicherungsbranche betrachtet etwa der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ein Rentenniveau von 46 Prozent allerdings nicht als zu hoch angesetzt – ganz im Gegenteil.
Zwar sei der DGB froh, „dass endlich Bewegung in die Diskussion gekommen ist“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin. Gleichwohl reiche das Konzept nicht aus, so Buntenbach. Sie fordert, dass das Rentenniveau in einem ersten Schritt auf heutigem Stand stabilisiert und dann auf 50 Prozent angehoben werden müsse. „Eine starke Gesetzliche Rente bedeutet immer noch beste Vorsorge und Rendite“, meint die DGB-Frau.
Rentenniveau von 53 Prozent könnte Beitragssatz auf 29,4 Prozent hochtreiben
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, gehen die Wünsche der Linkspartei, des Sozialverbands Deutschland (SoVD), des Paritätischen sowie der Volkssolidarität noch weit über die Forderung des DGB hinaus: Sie fordern langfristig ein Rentenniveau von 53 Prozent.
Ein solcher „Überbietungswettbewerb“ würde die junge Generation aber teuer zu stehen kommen, schreibt die Zeitung. Demnach würden die Forderungen von Linkspartei und Sozialverbänden den Rentenbeitrag auf langfristig 29,4 Prozent hochtreiben. Das Rentenkonzept der Arbeitsministerin sieht eine Obergrenze für den Beitragssatz bis 2045 von 25,8 Prozent vor. Derzeit beträgt der Beitragssatz 18,7 Prozent.
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