- Von Redaktion
- 05.10.2016 um 10:41
Drei Viertel (75 Prozent) der im August von TNS Infratest Politikforschung befragten wahlberechtigten Bundesbürger hält es demnach für nicht gerechtfertigt, dass Arbeitnehmer einen höheren Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen als ihre Arbeitgeber. Fast neun von zehn Befragten (87 Prozent) plädieren zudem dafür, zum Prinzip der paritätischen Finanzierung zurückzukehren.
Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) befürworten darüber hinaus die Einführung einer Bürgerversicherung, in die auch Besserverdienende, Selbstständige und Beamte verpflichtend einbezogen werden. Selbst privat Versicherte stimmten mit deutlicher Mehrheit (62 Prozent) für eine Bürgerversicherung, teilt die IG Metall mit.
„Die Menschen haben ein sehr genaues Gespür für Gerechtigkeit. Das ist der Politik leider bei vielen Fragen abhandengekommen“, kommentiert IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban die Umfrage-Ergebnisse. Deshalb könne die Antwort Urban zufolge nur heißen: „Die ungerechten Zusatzbeiträge müssen weg und die hälftige Finanzierung muss wieder her.“ Gerade im Jahr der Bundestagswahl müssten sich die Parteien hierzu positionieren, fordert der Gewerkschaftsfunktionär.
Der allgemeine Beitragssatz, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte tragen müssen, liegt bei 14,6 Prozent. Die Kassen können allerdings seit vergangenem Jahr einen individuellen Zusatzbeitrag erheben, den allein die Versicherten zu tragen haben. Der Zusatzbeitrag liegt für 2016 bei durchschnittlich 1,1 Prozentpunkten.
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