- Von Redaktion
- 12.08.2016 um 14:06
Privatkunden der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee müssen ab September Strafzinsen zahlen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung verlangt die bayerische Bank demnächst von Kunden, die mehr als 100.000 Euro auf dem Girokonto haben, 0,4 Prozent Verwahrentgelt. Die betroffenen Kunden habe man bereits über die Gebühr informiert, so Josef Paul, Vorstandsmitglied der Genossenschaftsbank.
Und der Strafzins scheint bereits Wirkung zu zeigen. „Ein Teil der Kunden, die wir informiert haben, hat sich für alternative Anlagen entschieden, andere haben ihr Geld zu anderen Banken verlagert“, sagt Paul. Eine Ausweitung auf weniger wohlhabende Kunden sei aber nicht geplant.
Negativzinsen für Groß- und Firmenkunden sind bereits bei mehreren Banken der Fall. In Deutschland machte 2014 die Skat-Bank den Anfang, weitere Finanzinstitute folgten. Strafzinsen für Kleinsparer waren aber vorerst tabu.
Ende 2015 führte dann mit der Alternativen Bank Schweiz (ABS) die erste Schweizer Bank Strafzinsen für kleinere Guthaben ein. Mit der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee kommen die Strafzinsen für Privatsparer nun auch nach.
Deutschland.
BVR: Keine Genossenschaftsbanken mit ähnlichen Plänen
Ob weitere Genossenschaftsbanken dem bayerischen Vorbild folgen? Der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet nicht damit. „Der BVR glaubt nicht, dass wir in Deutschland im Privatkundengeschäft in der Breite Negativzinsen sehen werden – nicht zuletzt auf Grund der intensiven Wettbewerbssituation im deutschen Bankenmarkt“, erklärt der Verband gegenüber er Nachrichtenagentur Reuters. Man wisse zudem von keiner Bank, die ähnliche Pläne wie die Raiffeisenbank Gmund verfolge.
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