Der Anteil der arbeitenden Rentner hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt. © GDV
  • Von Redaktion
  • 14.07.2016 um 10:56
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Jeder Sechste in der Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen arbeitet noch. Am höchsten ist die Beschäftigungsquote in Baden-Württemberg, am niedrigsten in Sachsen-Anhalt. Auf Kreisebene führt Vechta in Niedersachsen, Mansfeld-Südharz belegt den letzten Platz.

Immer mehr Deutsche arbeiten auch über ihren 65. Geburtstag hinaus. 2015 hatten etwa 665.000 von rund 4 Millionen 65- bis 70-Jährigen noch einen Job – 300.000 mehr als im Jahr 2000. Damit hat sich der Anteil der Beschäftigten in der Altersgruppe von 8 auf 16,6 Prozent mehr als verdoppelt, wie eine aktuelle Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigt.

Der Zuwachs liegt nur zum geringen Teil an der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters. Rund 563.000 der arbeitenden Senioren waren bereits im Ruhestand, 102.000 hatten die reguläre Altersgrenze noch nicht erreicht. Diese liegt aktuell bei 65 Jahren und 5 Monaten. Geld spielt für die meisten arbeitenden Rentner eine untergeordnete Rolle. Stattdessen stehen der Spaß an der Arbeit und der Kontakt mit anderen Menschen im Vordergrund, wie Studien zeigen.

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Im Westen wird länger gearbeitet – aber der Osten holt stark auf

Der Trend zum Altersjob verläuft regional jedoch ganz unterschiedlich: Im Bundesländer-Vergleich hat Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent den höchsten Anteil arbeitender 65- bis 70-Jähriger. Schlusslicht im Ranking ist Sachsen-Anhalt mit 11,7 Prozent. Generell arbeiten im Osten (13,1 Prozent) weniger Rentner als im Westen (17,5 Prozent). Dafür ist die Beschäftigungsquote in den neuen Bundesländern seit 2000 überdurchschnittlich stark gestiegen.

Noch deutlicher zeigen sich die regionalen Unterschiede auf Kreisebene. Von den bundesweit 402 Landkreisen und kreisfreien Städten hat Vechta in Niedersachsen mit 32 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Auch Passau, Würzburg und Regensburg in Bayern erreichen Werte von mehr als 30 Prozent. Die geringste Erwerbsbeteiligung Älterer hat der Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt mit 8,3 Prozent.

Wirtschaftskraft ist ein wichtiger Faktor für das regionale Gefälle

Für die regionalen Unterschiede gibt es vielfältige Gründe: Ein wichtiger Faktor ist die Wirtschaftskraft. In starken Regionen gibt es generell mehr Arbeitsmöglichkeiten – und somit auch für Ältere. Zudem setzt ein Altersjob häufig ein Erwerbsleben bis zur Rente voraus, was in wirtschaftsstarken Gebieten eher der Fall ist. Dort haben Rentner wegen der höheren Lebenshaltungskosten mitunter auch ein größeres Interesse an einer Arbeit. Zudem beeinflussen Pendler die Statistik: Sie treiben die Beschäftigungsquote in boomenden Städten nach oben, während sie in den angrenzenden Kreisen absinkt.

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