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  • Von Redaktion
  • 06.06.2016 um 16:50
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Die Versicherungswirtschaft muss sich erneuern. Ein Expertenforum bescheinigt den Willen zur Digitalisierung. Doch während woanders Industrie 4.0 gelebt würde, steht die Assekuranz noch bei 1.0.

Die Versicherungswirtschaft steht nach Meinung von KPMG Senior Executive Jörg Wälder vor einem „schmerzhaften Cost-Cutting“ und brauche andere Geschäftsmodelle, die mehr als nur eine digitale Veredelung seien. „Es kann auch sein, dass liebgewordene Elemente aufgegeben werden – das kann auch die Risikotragung sein”, so Wälder auf der Forumsveranstaltung der Vereinigung der Versicherungs-Betriebswirte (VVB).

Das Positive: Nach Einschätzung von Wälder böten auch die Fintechs noch keine „disruptiven” Geschäftsmodelle: „Sie haben nur Teile des Versicherungsgeschäfts digitalisiert, aber von disruptiven Modellen sind wir noch Lichtjahre entfernt”. Ein disruptiver Prozess zerlege alle Bestandteile und setze sie neu, aber unter Umständen nicht mehr vollständig, zusammen.

Mit dem Modernisierungsprozess der Branche waren die Podiumsteilnehmer (neben Wälder, Axa-Vorstand Thierry Daucourt, Werner Döringer vom DVS, Stefan Materne und Mathias Pahl von Willis Towers Watson) teils sehr kritisch, vor allem mit dem Industriegeschäft. „Alles spricht über Industrie 4.0, in der Versicherungswirtschaft geht es aber erst um 0.1“, zitierte Pahl aus einem Gespräch mit einem seiner Großkunden.

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Auch im Industriegeschäft müsse der gesamte Geschäftsverlauf geändert werden. Daucourt bezeichnete dieses Segment als „Jurassic Park der Versicherer“. Digitalisierung und Automatisierung fokussierten sich noch auf das Gewerbegeschäft, weil die Marge in der Industrieversicherung noch ausreiche, wenn das Underwriting „vernünftig” sei. Döring berichtete, dass die Sparanstrengungen zumindest nicht die Schadenregulierung beträfen. „Die Mittelständler werden in der breiten Masse nicht schlechter reguliert”, so Döring.

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