- Von Redaktion
- 26.05.2016 um 10:55
Die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen nicht aus, um anfallende Pflegekosten zu decken. Dafür ist sie auch nicht ausgelegt. Deshalb unterstützt der Staat die private Pflegevorsorge über den Pflege-Bahr mit einem staatlichen Zuschuss.
Beim Pflege-Bahr schließen Interessierte eine Pflegetagegeldversicherung mit staatlichem Zuschuss ab. 5 Euro monatlich gibt der Staat hinzu, sofern der Versicherte mindestens 10 Euro im Monat aus eigener Tasche in die Pflegeversicherung einzahlt und der Vertrag mindestens 600 Euro monatlich bei Pflegestufe III übernimmt. Bei einem Kombitarif wird der Pflege-Bahr mit einer ungeförderten Pflegeversicherung verbunden. Dadurch sind höhere Leistungen für Versicherte möglich.
Die Finanzzeitschrift Euro hat nun jeweils 17 Angebote von Pflege-Bahr- und Kombitarifen überprüft. Da die Kosten beziehungsweise späteren Leistungen einer Pflegeversicherung stark davon abhängen, in welchem Alter der Vertrag abgeschlossen wird, berechneten die Tester die Konditionen für Versicherte mit einem Anfangsalter von 25, 40 und 60 Jahren. Über alle Altersgruppen hinweg erreichten vier Pflege-Bahr- und drei Kombitarife eine sehr gute Bewertung.
Die Testsieger in der Kategorie Pflege-Bahr sind Hanse Merkur (PB), R+V-Pflege Förder-Bahr (Tarif PKB), Union-Förder-Pflege sowie BBKK-Förder-Pflege.
Bei den Kombitarifen siegten ebenfalls Hanse Merkur (PB+PA), DKV-Kombi-Med Förder-Pflege Tarif KEP+Pflege Tagegeld PTG sowie der LVM-Tarif PTG/PZT-Komfort.
Teilweise Leistungen bis zu 6.000 Euro möglich
Im Test ergeben sich für Kombitarife in Pflegestufe III teilweise Leistungen von über 6.000 Euro pro Monat. Beim Pflege-Bahr sind dagegen selbst für junge Versicherte in einigen Tarifen nur Leistungen in Höhe von 1.600 Euro möglich. Allerdings belaufen sich die Monatsbeiträge bei der komplett geförderten Pflegevorsorge auch auf nur 10 Euro monatlich, beziehungsweise bis zu rund 36 Euro für ältere Versicherte. Einer der Kombitarife im Test berechnet 60-Jährigen bei einer Leistung von 5.100 Euro in Pflegestufe III einen Monatsbeitrag von kaum bezahlbaren 671 Euro.
Und: Beitragserhöhungen sind im Zeitverlauf nicht ausgeschlossen, denn die Gesellschaften dürfen niemanden aufgrund von Erkrankungen ablehnen. Doch das mache die Tarife langfristig nur schwer kalkulierbar.
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