- Von Redaktion
- 26.04.2016 um 17:04
Die SPD argumentiert, dass es für lebenslanges Arbeiten auch eine auskömmliche Rente geben muss. Einverstanden ist Ex-Bundesarbeitsminister Walter Riester damit nicht. „Was man rausbekommt, hängt vor allem von der Dauer und der Höhe der Einzahlungen ab. Die Rente ist nicht das Ergebnis einer Lebensleistung“, so das SPD-Mitglied in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
Eine Kassiererin, die 40 Jahre gearbeitet hat, solle also keinen Anspruch auf Rente oberhalb der Grundsicherung haben, fragt die Zeitung zurück. Riester: „Möglicherweise nein. Bei vielen ist der falsche Eindruck entstanden, dass der Staat dafür sorgen muss, dass man eine anständige Rente bekommt, wenn man sein Leben lang arbeitet. Das ist eine Illusion.“ Wenn die Kassiererin keine Rentenbeiträge zahle, bekäme sie später eben nur Grundsicherung.
Renten-Reform muss kommen
Riester spricht sich in dem Interview auch für eine Renten-Reform aus. Drei Gründe nennt er: Die steigende Lebenserwartung (längere Rentenbezugszeiten), der veränderte Arbeitsmarkt (mehr Teilzeit, Niedriglohnsektor) und die steigende Zahl von Freiberuflern.
„Nicht nur normale Arbeitnehmer sollten ins gesetzliche Rentensystem einzahlen, sondern auch Beamte, Selbstständige und Minijobber“, sagt Riester. Und weiter: „Wir müssen das ergänzende Vorsorgesparen verpflichtend für alle machen. Es war ein Fehler, das nicht schon bei der Einführung der Riester-Rente beschlossen zu haben.“
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