- Von Redaktion
- 25.04.2016 um 13:14
Wie das Portal Handelszeitung berichtet, mehren sich kritische Stimmen zum Fintech Knip. Kunden würden in Online-Bewertungen etwa beim App Store und auch bei der Stiftung für Konsumentenschutz über mangelnde Transparenz klagen. Es sei nicht ersichtlich, dass sie einen Maklervertrag mit Knip eingehen und bestehende Verträge gelöscht werden. Von Knip heißt es dazu, dass die schlechten Bewertungen alt seien. Man habe sich inzwischen stark verbessert. Transparenz sei für Knip ein wichtiger Wert, so Sprecher Michael Divé.
Der größte Kritikpunkt von Seiten der Versicherer sei ebenfalls die fehlende Transparenz, so der Bericht weiter. Mobiliar-Geschäftsleitungsmitglied Thomas Trachsler erklärt gegenüber der Handelszeitung zum Beispiel, dass man alle Kunden, die sich über Knip bei der Mobiliar melden, kontaktiert und fragt, ob sie wirklich ein Maklermandat unterzeichnen wollen. „80 bis 90 Prozent sagen danach nein.“
Durch die Medien waberte auch der Fall Helsana. Die Krankenversicherung kündigte die Zusammenarbeit mit Knip im Februar. Man gebe gesundheitsrelevante und persönliche Daten nur ungern an einen Drittanbieter weiter, hieß es damals zur Begründung. Knip-Chef Dennis Just konterte, Knip erhalte gar keine gesundheitsrelevanten Daten. Außerdem solle die Versicherung die freie Maklerwahl ihrer Kunden respektieren.
Trotz des Zerwürfnisses soll Helsana übrigens noch lange noch auf der Website von Knip aufgeführt worden sein, schreibt die Handelszeitung. Und zwar unter dem Punkt Versicherungen, mit denen Knip Kooperationsverträge unterhalte oder diese anstrebe. Über 50 weitere Versicherer fanden sich ebenfalls dort, unter anderem auch die Axa. Die gab gegenüber der Handelszeitung aber an, dass es mit Knip gar keine Zusammenarbeitsvereinbarung gab oder gibt.
Löschrate von 50 Prozent?
Von der Handelszeitung darauf angesprochen, hat Knip die Angaben auf der Website angepasst. Nur noch 17 Versicherer stehen jetzt dort. Axa, Helsana, Zurich und CSS sind vier der Namen, die von der langen Liste verschwunden sind.
Mit der Angabe, wie viele Kunden Knip hat, rückt das Fintech wohl nicht heraus. In den vergangenen vier Monaten seien rund 230.000 App-Downloads nur für iOS zu verzeichnen gewesen, so Sprecher Divé. Insgesamt sollen es deutlich über 600.000 sein. Laut Handelszeitung soll ein ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens von einer hohen Lösch-Rate von mehr als 50 Prozent reden. Natürlich gebe es gekündigte Verträge, so Divé. Aber es kämen auch immer wieder neue hinzu.
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