Verbraucherschutzminister Heiko Maas. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 16.03.2016 um 09:01
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Am gestrigen Weltverbrauchertag stand bei Politikern und Verbraucherschützern das Thema Altersvorsorge auf dem Programm. Sie stritten unter anderem darüber, wie sinnvoll die Riester-Rente noch ist und welche Chancen eine Deutschland-Rente hätte.

Bis 2030 wird das Rentenniveau in Deutschland so stark fallen, dass wohl auch Normalverdiener mit ihrer gesetzlichen Rente kaum noch auskommen werden. Die Menschen müssen also privat vorsorgen, viele tun das mit der Riester-Rente. An diesem Produkt übten Verbraucherschützer und Politiker am gestrigen Weltverbrauchertag nun aber Kritik.

„Es muss mehr geschehen“, sagte etwa Verbraucherminister Heiko Maas (SPD). Auf einer Veranstaltung in Berlin kritisierte er vor allem die Informationsflut, der Riester-Sparer ausgesetzt sind, berichtet der Tagesspiegel. Dabei sei für die Verbraucher kaum erkennbar, was ihnen im Alter mit den einzelnen Produkten am Ende tatsächlich bleibe.

Riester-Rente doch besser für gescheitert erklären?

Richtig deutlich wurde Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV):  „Das Versprechen der Riester-Rente ist aus heutiger Sicht hinfällig“, sagte er. „Die Produkte sind oft zu teuer und zu wenig renditeträchtig.“ Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Förderung „letztlich doch überwiegend in den Kassen der Produktanbieter“ landen würde. Seiner Ansicht nach wäre es wohl besser, die Riester-Rente für gescheitert zu erklären.

Seine Kollegin Dorothea Mohn, Finanzexpertin beim VZBV, plädiert indes dafür, bei Riester-Fondssparplänen die Garantie für den Kapitalerhalt infrage zu stellen. „Aktienmärkte haben in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum stets Renditen abgeworfen“, sagt Mohn. Sie sieht die Verpflichtung der Anbieter, bei schlechten Börsenmärkten in Rentenpapiere umzuschichten, daher kontraproduktiv für die Rendite der Sparpläne.

Staatsfonds muss auch mit niedrigen Zinsen klar kommen

Auch das Thema Deutschland-Rente besprachen die Veranstaltungsteilnehmer. Martin Weber, Wirtschaftsprofessor an der Uni Mannheim, sieht vor allem die niedrigen Kosten einer solchen Lösung als Vorteil. Anleger müssten dafür zum Beispiel keine Provisionen zahlen.

Verbraucherschutzminister Maas sieht aber noch einige offene Fragen. Er könne sich nicht vorstellen, dass der Staat das Geld besser anlegen kann. „Auch ein Staatsfonds kann nicht zaubern“, sagte er. „Auch er muss mit den niedrigen Zinsen arbeiten.“

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