©
  • Von Redaktion
  • 20.10.2015 um 16:57
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Es gibt sie seit etwa einem Jahr: Versicherungen, die im Bedarfsfall schnell und unkompliziert per Smartphone abgeschlossen werden können. Vielfach wurde bereits auf das unverhältnismäßige Preis-Leistungs-Verhältnis des Angebots hingewiesen. Neu ist indes der Aspekt, dass viele Versicherte sich mit diesem Schutz gleich doppelt absichern.

Einfacher könnte es nicht sein: Wer auf Dienstreise geht, kann nach Abgabe von Die Welt mit wenigen Klicks eine Unfallversicherung mit Todesfallschutz abschließen. Dazu sind nur das eigene Smartphone und die App des Anbieters nötig. Lange Gesundheitsprüfungen? Komplexe Produktinformationsblätter? Überhaupt ein erhöhter Aufwand? Fehlanzeige. Das Angebot für Kunden ist klar umrissen: 2,49 Euro kostet der Tag Schutz für Menschen auf Dienstreise bei Appsichern. Versichert sind dafür bis zu 100.000 Euro bei Invalidität und 50.000 Euro im Todesfall. Gepäckschäden sind bis zu 1.000 Euro ebenfalls abgedeckt.

Harald Czycholl, Die Welt, argumentiert in seinem Produktcheck, dass die Absicherung nicht ausreichend sei. Zudem, so der Journalist weiter, sei der Arbeitnehmer durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Aufgrund dieser vermeintlichen Überversicherung rät er Kunden vom Abschluss einer solchen Versicherung ab.

Tatsächlich erscheint der angebotene Schutz jedoch aus zwei Gründen fragwürdig: Einerseits ergibt sich dies aus dem angebotenen Schutz. Ob Invaliditäts- und Todesfallsumme ausreichen, um den entstehenden Verpflichtungen wie beispielsweise der Ablösung eines Hauskredits nachzukommen, bleibt eine Einzelfallentscheidung. Häufig werden die versicherten Summen dazu wohl nicht ausreichen.

Dieser Umstand führt direkt zum zweiten Grund. Viele Kunden besitzen bereits private Absicherungen, die einen Schaden beispielsweise auf Dienstreisen absichern. Viele Kreditkarten bieten heute beispielsweise kostenfrei eine Unfallversicherung als Teil der Jahresgebühr an. In diesem Fall wären Kunden tatsächlich doppelt abgesichert.

Was im Ernstfall besser als nichts ist, hat mit Bedarfsermittlung wenig zu tun. Es ist ein doppelter Boden mit großen Löchern.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content