- Von Redaktion
- 20.10.2015 um 14:34
„Wir schlagen Alarm“, sagt Peter Wesselhoeft, Präsident des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) und Chef von Gossler, Gobert und Wolters, gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Demnach sehen die Makler das Sammeln großer Datenmengen über die Versicherten kritisch. Mittlerweile können Autos aufzeichnen, wie der Besitzer fährt, und Armbänder funken Körperdaten an Versicherer.
„Mit Big Data droht gerade denen, die eine bezahlbare Absicherung am dringendsten nötig haben, das Aussieben aus dem Kollektiv“, sagt Wesselhoeft. Ergeben die Daten gute Risiken, bekommen die Versicherten niedrige Preise. Soweit so gut. Doch im Umkehrschluss bedeutet das auch: Wer ein schlechtes Risiko ist, muss einen entsprechend hohen Preis zahlen. „Das sehen auch Verbraucherschützer kritisch”, so Wesselhoeft weiter. Er verweist damit auf Klaus Müller, den Leiter des Bundesverbands der Verbraucherzentralen.
Die plötzlich so traute Einigkeit zwischen Versicherungsmaklern und Verbraucherschützern kommt aber nicht von ungefähr. Denn der direkte digitale Weg vom Kunden zum Versicherer schließe den Makler nun mal aus, folgert die Süddeutsche Zeitung. Ein entsprechendes gesetzliches Verbot fordern die Versicherungsmakler – anders als die Verbraucherschützer – jedoch nicht. „Wir sind kein Freund gesetzlicher Regeln in diesen Fragen“, sagt Wesselhoeft.
Man setze vielmehr auf die Versicherungskonzerne, die die „Entsolidarisierung der Versichertengemeinschaft“ durch Selbstverpflichtung verhindern sollten.
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