- Von Redaktion
- 07.10.2015 um 14:56
Diese Preisspanne ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent gestiegen. Das realistische Einsparpotenzial beträgt bundesweit durchschnittlich 46,8 Prozent. „Mit der Studie haben wir erneut belegt, dass beachtliche Unterschiede zwischen den Tarifen der Versicherungen bestehen und die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen durchaus abweichen”, sagt Thomas Köhne, Fachleiter Versicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Autor der „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“. Zum fünften Mal hat der Professor die Studie im Auftrag des Versicherers Direct Line schon durchgeführt.
Grundlage für die Erhebung sind 48.589 Tarifkalkulationen, 10 Musterkunden und 30 Regionen in Deutschland. Diese Grundlage bietet auch schon ein erstes Ergebnis: Im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt ist die Tariflandschaft sehr vielfältig und damit recht unübersichtlich für den Kunden. Es existieren viele unterschiedliche Tarife, deren Kalkulation zudem auf unterschiedlich vielen Kundenmerkmalen beruht.
Preise sind gestiegen
Insgesamt sind die Prämien über die 300 untersuchten Musterfälle hinweg im Vergleich zu 2014 noch einmal um 4,2 Prozent gestiegen. Dabei sind die Preise bei Angeboten mit größerem Deckungsumfang stärker gestiegen (plus 4,4 Prozent) als bei solchen mit geringerem Deckungsumfang (plus 3,6 Prozent). Das Prämienplus betrifft fast alle untersuchten Regionen (27 von 30) und fast alle Musterkunden (8 von 10). Bei zwei Musterkunden sind die Prämien um 2 beziehungsweise 3 Prozent gesunken.
Durch die Prämienerhöhungen der vergangenen Jahre haben die Kfz-Versicherer 2014 nach sechs Verlustjahren wieder einen Gewinn eingefahren. „Da 2015 erneut mit Prämiensteigerungen einherging, dürften sich die in den vergangenen Jahren kumulierten Verluste abbauen und möglicherweise nächstes Jahr schon wieder sinkende Prämien zu beobachten sein”, so Köhne.
Preisunterschiede von 139 bis 192 Prozent
Über alle untersuchten Musterkunden und Regionen hinweg beträgt der durchschnittliche Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter 1.309 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Im schlechtesten Fall beträgt der ermittelte Preisunterschied 392 Prozent zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter. Der minimale Preisunterschied liegt bei 139 Prozent zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot.
Zusätzlich maßen die Forscher den Preisunterschied zwischen dem günstigsten Angebot und dem Durchschnittspreis. Selbst die dabei ermittelte geringste Differenz aller 300 Musterfälle beträgt absolut noch 320 Euro. In diesem Fall ist das günstigste Angebot um 51 Prozent günstiger als das durchschnittliche. Das höchste realistische Einsparpotenzial liegt bei immerhin 936 Euro. Am meisten könnten die Berliner sparen: Hier beträgt das realistische Einsparpotenzial im Schnitt 676 Euro.
Preisvergleiche lohnen sich
2015 beträgt das realistische Einsparpotenzial bundesweit durchschnittlich 46,8 Prozent; bei allen 300 untersuchten Musterfällen beträgt es im Minimum 38,4 und im Maximum 56,7 Prozent. Es zeigt sich also, dass sich Preisvergleiche für die meisten Autofahrer lohnen könnten.
Die Grafik gibt es hier noch einmal in groß.
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