- Von Redaktion
- 08.06.2015 um 11:26
Wenn Carsten Maschmeyer ins Fußballstadion geht, dann ist er nicht allein. Bei ihm befindet sich gewöhnlich ein Tross aus Geschäftspartnern und Freunden – seine sogenannte Fußball-Clique. Dazu gehören Politiker und Wirtschaftsbosse und einst auch Banker Erik Sarasin. Dieser dürfte jedoch beim Champions-League-Finale am Samstag nicht dabei gewesen sein, denn aus seiner Freundschaft zu Maschmeyer ist inzwischen eine erbitterte Feindschaft geworden.
Es war im Laufe des Jahres 2010 als Privatbankier Eric Sarasin seinem Kumpel Carsten Maschmeyer ein angeblich lupenreines Geldgeschäft vorschlug. „Carsten, wir sind Freunde“, habe Sarasin zu ihm gesagt. Worum es dabei ging? Sarasin soll Maschmeyer auf eine Geldanlage in Dividendenfonds eine Rendite von 12 Prozent versprochen haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Doch daraus wurde nichts.
Zwar hatte Maschmeyer laut Bericht zwischen 45 und 55 Millionen Euro in Sarasins Fondsempfehlung investiert, letztendlich habe er dabei jedoch 11,5 Millionen Euro Miese gemacht. Seinem Freund Sarasin nahm er das ziemlich übel und revanchierte sich mit einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Diese ermittelt nun seit mehreren Monaten gegen Sarasin.
Der Vorwurf: Betrug und Steuerhinterziehung bei Aktiendeals. Sarasin soll sich eine nur einmal gezahlte Kapitalertragsteuer vom Fiskus mehrmals erstattet lassen haben. Außerdem wirft Maschmeyer ihm vor, sich auf Kosten der Kapitalanleger bereichert zu haben.
Maschmeyer selbst sieht sich in dem ganzen Spiel als Opfer. Gegenüber den Ermittlern ging er gar soweit, zu behaupten, dass er von Finanzprodukten keine Ahnung habe. Er verstehe sich lediglich aufs Verkaufen und Motivieren. Finanzprofi sei er indes nicht.
Von Sarasin ist da anderes zu hören. Er hält Maschmeyer für einen der erfahrensten Investoren in Deutschland. Er hätte niemals investiert, ohne sich vorher genau informiert zu haben, so Sarasin. Das Risiko sei Maschmeyer zudem bekannt gewesen. Allerdings hätte er bewusst nach etwas „richtig Geilem“ gesucht, schreibt die Süddeutsche weiter.
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