Die Grafik zeigt die Fondsqualität in Bestand und Angebot der Versicherer. © Feri
  • Von Redaktion
  • 11.05.2015 um 14:47
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Die meisten Fonds in fondsgebundenen Versicherungen sind mittelmäßig bis schlecht. Nur 46 Prozent erreichten ein Top-Rating, zeigt eine aktuelle Studie der Rating-Agentur Feri.

Ein Großteil der angebotenen Fonds in Fondspolicen ist eher schlecht. Nur rund 46 Prozent des aktuellen Fondsangebots der Versicherer verfügt über ein Top-Rating der Rating-Agentur Feri von A (sehr gut) oder B (gut). Im Bestand der Versicherungen sieht es noch schlechter aus, hier liegt der Anteil an Top-Fonds bei nur 41 Prozent, wie eine Untersuchung von Feri zeigt.

Untersucht wurden das aktuelle Fondsangebot von 51 Versicherungen mit rund 2.800 Fonds sowie der Bestand an Fonds in bereits bestehenden Versicherungspolicen von 71 Versicherungen mit rund 7.100 Fonds.

Fonds wird zu wenig Beachtung geschenkt

„Versicherer setzen in der Selektion weiterhin auf bekannte Produkte von großen Gesellschaften. Diese haben aber oft nur durchschnittliche oder schwache Ratings. Viele Versicherungen schenken der Qualität der von ihnen angebotenen Fonds zu wenig Beachtung. Dabei ist diese für die langfristig erzielbare Rendite des Versicherungsnehmers von zentraler Bedeutung“, sagt Tobias Schmidt, Chef der Feri Euro-Rating Services.

Ein Lichtblick immerhin: Laut der Studie hat sich die Qualität des Bestands gegenüber der vergangenen Untersuchung aus 2013 um 5 Prozentpunkte verbessert. Das Potenzial sei aber längst nicht ausgeschöpft.

Niedrigzins hinterlässt auch bei Fondspolicen Spuren

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat auch bei den Versicherungspolicen sichtbare Spuren hinterlassen. Nur noch 31 Prozent der Versicherer bieten derzeit Garantiefondsprodukte mit Laufzeitbegrenzung an. 2013 waren es immerhin noch knapp 65 Prozent. Gleichzeitig ist der Umfang des angebotenen Fondsuniversums deutlich gestiegen. So ist die Zahl der Fonds in den untersuchten Angebotstarifen zwischen 2013 und 2015 von 1.200 auf 2.800 Fonds angewachsen.

Der Anteil der Versicherungsgesellschaften, die Multi-Asset- oder vermögensverwaltende Fonds einsetzen, hat sich über die Jahre deutlich erhöht. 2010 lag dieser Anteil noch bei 57 Prozent. Nach 76 Prozent 2013 liegt dieser heute bei 95 Prozent.

Kunden sollten Qualitätsprüfung einfordern

Besonderes Interesse konnten zuletzt auch ETF-gebundene Versicherungen auf sich ziehen. Lag der Anteil der Versicherer mit ETF-Angebot 2013 noch bei 8 Prozent, so sind es aktuell 37 Prozent. Dabei ist die Verteilung dieses Anteils über die verschiedenen Tarifarten relativ konstant.

„Der Komplexitätszuwachs bei den Fondskategorien stellt Versicherer vor große Herausforderungen. Der Analyseaufwand ist merklich gestiegen. Gleichzeitig besteht weiterhin Handlungsbedarf bei der Qualitätsprüfung der Fonds. Versicherungsnehmer beziehungsweise Interessenten von fondsgebundenen Versicherungen sollten entsprechende Qualitätsüberprüfungen beim Versicherungsgeber einfordern. Auch der Berater oder Vermittler kann hier einen wertvollen Beitrag liefern”, so Schmidt.

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