- Von Redaktion
- 30.04.2015 um 18:21
Mitte April sah sich der Internationale Währungsfonds (IWF) zu einer drastischen Warnung veranlasst: Die europäischen Versicherer, und insbesondere die deutschen und schwedischen Anbieter, könnten die nächste Finanzkrise auslösen (wir berichteten). In die gleiche Kerbe schlägt nun Finanzanalyst Antonio Sommese.
Nach seiner Analyse steigen die Belastungen der Versicherer an. Kleine Unternehmen müssten sehen, dass sie konkurrenzfähig bleiben können. Einige Fusionen seien zu erwarten. Kippe indes ein großes Versicherungsunternehmen, schwanke der ganze Markt bedrohlich, so Sommese. Ein Gegensteuern sei in seinen Augen nicht möglich. So könnten Versicherer wegen gesetzlicher Beschränkungen quasi nur auf dem Anleihemarkt nach Rendite suchen. Dort sind die Zinsen aber zu niedrig, um rentabel zu arbeiten. Dadurch entstehe Druck auf die Versicherer, sich zur Erfüllung ihrer Garantiezusagen nach anderen Anlagen umzusehen.
Bereits vor einigen Wochen warnte Sommese die Bevölkerung vor den Folgen der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese trage dazu bei, dass gemachte Zusagen zur Auszahlung von Altersvorsorgeverträgen nicht eingehalten werden könnten. Dieser Analyse schloss sich auch der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken an. BVR-Vorstand Andreas Martin erklärte, dass die lockere Geldpolitik die private Altersvorsorge nachhaltig schwäche.
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