Einwohner der Stadt Deggendorf räumen nach der großen Flut im Juni 2013 auf: Stürme und Fluten kommen immer häufiger vor und haben daher auch Auswirkungen auf die Preise der Wohngebäudeversicherung. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 19.04.2015 um 13:11
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Während in Norddeutschland Handwerker über die gute Auftragslage frohlocken, stöhnen Versicherer und Kunden gleichermaßen: Orkan Niklas richtete Schäden im Bereich mehrerer Millionen Euro an. Das könnte gerade für Kunden eher unangenehme Folgen haben.

Niedersachsens Versicherer VGH etwa, teilte auf Anfrage der Kreiszeitung mit, man habe über 20.000 Schadenmeldungen. Die aktuelle Schadensumme wird auf 16 Millionen Euro geschätzt. Dies entspricht einem Einzelschaden von im Schnitt 800 Euro. Dabei wird die Versicherung selbst mit der Aussage zitiert, dass weitere Schadenmeldungen zu erwarten seien und die Summe noch weiter ansteigen werde. Eine ähnliche Größenordnung nennt auch die Sparkassenversicherung: 5.000 Schäden kosten dort 10 Millionen Euro.

In der Konsequenz bedeutet das für Kunden vor allem eins: höhere Versicherungsprämien. So reagierte die R+V bereits Ende des vergangenen Jahres mit einer deutlichen Korrektur der Prämien nach oben. Grund für das Plus um bis zu 20 Prozent sei der angestiegene Bedarf an Schadenregulierung aufgrund von Umwelteinflüssen wie Hochwasser oder starke Stürmen.

Bereits 2013 griff auch die Ergo zu ähnlichen Maßnahmen, indem sie 120.000 Altverträge kündigte und zu neuen Konditionen anbot. Auch hier waren die ansteigenden Schadenquoten Begründung für das Handeln des Versicherers.

Dabei muss bei der Meldung von Schäden vorsichtig vorgegangen werden. So löst ein regulierter Schaden ein Kündigungsrecht auf beiden Seiten aus. Eine mögliche Reaktion der Versicherer besteht demnach auch in der Kündigung von Verträgen. Manche Experten raten Kunden daher dazu, nicht alle Schäden zu melden. Gerade Bagatellschäden sollten von den Versicherten selbst getragen werden, um einer voreiligen Kündigung zu entgehen.

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