EZB-Präsident Mario Draghi: Der Super-Mario der niedrigen Zinsen verursacht, dass die Lebensversicherer der Zinszusatzreserve immer mehr Geld zuführen müssen. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 07.03.2015 um 16:37
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:55 Min

8,4 Milliarden Euro mussten die deutschen Lebensversicherer 2014 der Zinszusatzreserve zuführen. Der Puffer für höher verzinste Bestandsverträge ist damit auf 21,2 Milliarden Euro angewachsen. Bezahlen müssen das vor allem Neukunden.

Die aktuellen Zahlen gehen aus einer Kleinen Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel Online berichtet.

Das Geld aber, was in die Reserve für höher verzinste Bestandsverträge fließt, muss ja auch irgendwo herkommen. Eine Stellschraube ist dabei die Überschussbeteiligung. Die Überschüsse aus, die an neue Kunden und jüngere Verträge ausgeschüttet werden, sinken.

Kritiker würden auch bemängeln, dass die Gelder, die in die Zusatzreserve fließen, keine Eigenmittel des Unternehmens, sondern zum Großteil Beiträge der aktuellen Versicherten seien, berichtet der Spiegel weiter. „Die Versicherer bunkern das Geld der Versicherten und rechnen sich selbst arm“, so die Linken-Abgeordnete Susanna Karawanskij. In Österreich zum Beispiel sei es dagegen ausdrücklich untersagt, dass die Unternehmen die Zinsreserve aus Beiträgen Versicherter aufbauten. Eine solche Regelung brauche man auch in Deutschland.

Auch in den kommenden Jahren dürfte es noch die Notwendigkeit für eine Zinszusatzreserve geben. Ein „erheblicher Anstieg“ der Reserve sei absehbar, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linken-Fraktion. Man sei sich „bewusst, dass eine erhebliche Belastung auf die Ertragslage der Lebensversicherungsunternehmen zukommt“.

Dennoch sei ein weiterer Ausbau der Zinszusatzreserve notwendig, „weil sonst in der Zeit nach 2019 die Erfüllbarkeit der Lebensversicherungsverträge stark gefährdet wäre“.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Honorarberatung ist hochflexibel“
„Lass mal reden“ mit Honorarkonzept

„Honorarberatung ist hochflexibel“

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

Skip to content