Will die Honorarberatung in Deutschland stärken: Bundeskanzlerin Angela Merkel. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 04.03.2015 um 18:23
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Bislang gibt es gerade einmal 65 registrierte Honoraranlagenberater nach §34f und noch weniger Versicherungsberater nach §34e. Das gefällt der Bundesregierung gar nicht, denn sie würde die Honorarberatung gerne ausbauen. Auf dem Honorarberaterkongress hat das Justizministerium deshalb erklärt, wie sie vorgehen will.

„Die Bundesregierung hält an ihrem Ziel fest, die Honorarberatung auf alle Finanzprodukte auszudehnen“, so Christian Grugel vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz laut Versicherungsjournal. Aus Sicht seines Ministeriums sei die Honorarberatung besonders kundenfreundlich, denn hier gebe es kein Provisionsinteresse des Beraters, das dem Beratungsinteresse des Kunden entgegenstehe.

Deshalb sollten Versicherungsberater zukünftig auch vermitteln dürfen. Dafür müssten die Versicherer geeignete Nettotarife schaffen. Wo es die nicht gebe, müssten sie die Provisionen an den Kunden durchreichen, erklärt Grugel weiter.

Die Europäische Union halte zudem an der Vermittlerrichtlinie IDD fest, zu der wohl zukünftig Versicherungs-Anlageprodukte gehören sollen. Die Richtlinie soll noch in diesem Sommer kommen und Mindeststandards festlegen. Provisionen und Honorar soll es demnach nebeneinander geben, allerdings klar voneinander abgegrenzt. Zur Provisionsoffenlegung gebe es indes noch keine Entscheidung.

Allerdings, so der Bericht weiter, hörte Grugel auch viele kritische Stimmen auf dem Kongress. Die Teilnehmer bemängelten die ausufernde Regulierung durch den Gesetzgeber. So heißt es von Seiten der unabhängigen Vermögensverwalter: „Nehmen sie den Bürger als mündigen Bürger wahr!“ Was er statt Gesetzen benötige, sei mehr Finanzbildung.

Das sieht BDV-Präsident Michael Heinz wohl ähnlich. Er halte die bisherige Regulierung seines Berufsstandes für übertrieben, schreibt das Versicherungsjournal weiter. Produkt und Beratung würden nicht dadurch besser werden, dass um Honorare und Provisionen geschachert werde. Und der Berufsverband deutscher Honorarberater klagte, zu wenige Menschen wüssten, dass es die Honorarberatung gebe – es sei mehr Aufklärung nötig.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Honorarberatung ist hochflexibel“
„Lass mal reden“ mit Honorarkonzept

„Honorarberatung ist hochflexibel“

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

Skip to content