- Von Redaktion
- 02.03.2015 um 15:48
Die deutsche-versicherungsboerse.de (dvb) befragte 800 Mitarbeiter der Versicherungsbranche zum Thema Burnout. Der Anteil der Personen, die sich durch die tägliche Arbeit nur mäßig belastet fühlen, liegt bei allen Gruppen unter 15 Prozent. Folglich sind im Prinzip fast alle Umfrageteilnehmer zu einem gewissen Grad merklich belastet.
Termin- und Leistungsdruck ist Hauptgrund der Überlastung
„An erster Stelle wird der hohe Termin- und Leistungsdruck benannt“, sagt Friedel Rohde, Geschäftsführer der dvb. „Weiterhin führen die Teilnehmer zu große Arbeitsmengen, uneffektive Besprechungen, hohes Arbeitstempo, hohe Verantwortung und eine geringe Planbarkeit der Arbeit als Grund ihrer Überlastung an.“
Bei der Frage nach den belastenden Umständen am Arbeitsplatz, fühlten sich fast 50 Prozent der Befragten von Unterbrechungen, Störungen und Ablenkungen stark bis sehr stark belastet. Etwa 40 Prozent gaben an, dass Bewegungsmangel ein großes bis sehr großes Problem darstellt. Ein weiteres Problem ist die Kommunikation innerhalb der Teams. Nur 40 Prozent der Befragten gaben an, dass der Informationsfluss einwandfrei funktioniert und es einen Flurfunk nicht gibt.
Mein Vorgesetzter, die Lusche?
Auch wenn manche Kommentare zu den Vorgesetzen sehr harsch sind („Lusche, der einen gern in schwierigen Situationen allein lässt und sich beim Lobabholen gern vordrängelt…“), herrscht bei vielen ein gewisses Vertrauen zu diesen. „Ich habe das Gefühl, mein Vorgesetzter vertraut mir“ und „Ich schätze und respektiere meinen direkten Vorgesetzten“ konnten etwa 60 Prozent der Befragten mit „oft“ und „nahezu immer“ zustimmen.
Am Ende der Umfrage konnten die Teilnehmer freiwillig einen anonymisierten Selbsttest durchführen. „Es zeigt sich, dass eine hohe Anzahl Personen sehr gefährdet ist“, so Rohde. „Wenn mehr als 50 Prozent der befragten Personen angeben, dass sie Kleinigkeiten schnell auf die Palme bringen, die körperliche Fitness deutlich gelitten hat und nach der Arbeit kaum noch Energie für Freizeitaktivitäten, für die Familie oder für Freunde ist“, sei Gefahr im Verzug.
Führungskräfte ignorieren das Thema
Die Studie zeigt auch: Mehrfach haben die Befragten Verstärkung durch weitere Mitarbeiter angemahnt, die Führungsebene würde die Augen vor dem Problem aber verschließen. Rohde: „Es gibt unter den Kollegen so viele Anzeichen dafür, was auch den Führungskräften bekannt ist. Dennoch wird einfach weggeschaut und nicht nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Man fühlt sich damit einfach alleine gelassen.“
Die Studie gibt es hier.
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