- Von Redaktion
- 29.01.2015 um 11:41
Wer Geld für die Altersvorsorge ansparen möchte, hat es nicht leicht. Denn der Vorsorge-Klassiker hierzulande schlechthin – die kapitalbildende Lebensversicherung – hat deutlich an Attraktivität verloren. Neben den Mini-Zinsen belasten auch regulatorische Rahmenbedingungen die Rendite. So haben die Versicherer jahrzehntelang mit dem Garantiezins beim Kunden gepunktet.
Im Rahmen des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) der Bundesregierung wurde der Garantiezins für Neuverträge nun aber bekanntlich von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent gesenkt. Doch auch die Besteuerung der Kapitalerträge und die gerade beschlossene geringere Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven der Versicherer haben den Klassiker unattraktiver gemacht.
Die Versicherungsbranche hat zwar auf die veränderten Bedingungen reagiert. So haben zahlreiche Gesellschaften Produkte mit gelockerten Garantien auf den Markt gebracht. Zugesichert werden den Kunden aber dabei meist nur der Erhalt der eingezahlten Beiträge und später eine Mindestrente. Eine langfristige Geldanlage mit dem Ziel des Vermögensaufbaus sieht jedoch anders aus.
Garantien sind überbewertet
Also doch zurück zu klassischen Garantiemodellen? Nein, das kann nicht die Lösung sein. Denn Garantien sind, auch wenn sie auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, überbewertet. Schließlich gibt es Kapitalgarantien nicht umsonst. Sie sind eine teure Angelegenheit und gehen letztlich zu Lasten der Rendite. Anleger sollten sich daher überlegen, ob sie diese wirklich benötigen. Das gilt vor allem bei langen Laufzeiten.
Statt teurer Garantien sind Anlagelösungen mit individuellem Zieldatum eine sinnvolle Alternative. Gemeint sind sogenannte Lebenszyklusfonds. Für den Anleger sind die Produkte interessant, weil die Portfoliosteuerung in Abhängigkeit von der Restlaufzeit automatisch vorgenommen wird. Denn das Fondsportfolio wird im Laufe der Zeit von chancenorientierten Anlageformen mit hoher Renditeerwartung wie Aktien in sicherere Investments wie Anleihen und Geldmarktpapiere umgeschichtet. In Lebenszyklusfonds ist ein dynamisches „Ablaufmanagement“ also quasi integriert. Dabei besteht allerdings kein Cash-Lock-Risiko wie häufig bei klassischen Fondspolicen.
Die lange Laufzeit zahlt sich aus
Wichtig: Aufgrund des Mechanismus und des langen Anlagezeitraums kommen die Produkte ohne Kapitalgarantie aus und sind daher entsprechend günstiger als Produkte, die mit Garantien aufgeladen sind. Primäres Ziel der Fonds ist der nominelle Werterhalt aller eingezahlten Beiträge bei Erreichen des Zieldatums. Doch nicht nur das: Die Rendite von Lebenszyklusfonds kann sich sehen lassen, wie eine aktuelle Analyse des Fondsverbands BVI zeigt: Mit weltweit investierenden, überwiegend aktienbasierten Lebenszyklusfonds konnten Anleger über fünf Jahre per Ende September 2014 eine Wertsteigerung von 6,3 Prozent pro Jahr erzielen.
Fidelity bietet die Lebenszyklusfonds seit über zehn Jahren in der betrieblichen Altersvorsorge an und ist mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent Marktführer in diesem Segment. Aber auch die private Vorsorge und dabei insbesondere die Fondspolice bietet großes Potenzial für die Lebenszyklusfonds. Denn sie werden den Anlegerwünschen nach Dynamik und Flexibilität bei eventueller Änderung ihrer Bedürfnisse im Zeitablauf gerecht. Der Anleger muss im Grunde nur festlegen, bis zu welchem Termin er spart und in welcher Höhe – den Rest erledigt der Fondsmanager. Die Produkte nehmen Anlegern die schwierige Arbeit ab, mit steigendem Alter schrittweise das Risiko aus ihrem Depot zu nehmen. Die Konzepte eignen sich somit ideal zur Altersvorsorge – betrieblich wie privat.
Über die Autoren
Martin Stenger leitet seit 2014 den Vertrieb für unabhängige Finanzberater/Versicherungen bei Fidelity Worldwide Investment. Er ist für die strategische Weiterentwicklung der beiden Vertriebspartnergruppen sowie die Entwicklung von Produkt- und Serviceangeboten verantwortlich.
Magnus Schmagold ist stellvertretender Direktor für Investment- und Pensionslösungen bei Fidelity Worldwide Investment.
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