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  • 25.10.2013 um 17:28
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89.000 hauptberufliche Versicherungsvermittler gibt es derzeit. 59.000 davon sind Einfirmenvertreter, das restliche Drittel Makler oder Mehrfachagenten. In nur wenigen Jahren werden es bedeutend weniger sein, glauben Experten.

Schuld daran haben IMD 2, Honorarberatung, Provisionsdeckelung und das Damoklesschwert Provisionsverbot. Der BVK wollte es nun genauer wissen. Und hat eine Studie zur personellen Zukunft des Berufsstandes in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist alarmierend.

Drei Szenarien wurden auf ihre Folgen abgeklopft:

  • Die Basisvariante geht von einem nur moderaten Eingriff des Gesetzgebers aus. Danach müssen auf Kundenwunsch hin die Vermittlungsgebühren offengelegt werden. Und der Annahme, dass die wenigsten Kunden diese tatsächlich wissen wollen. Selbst dann jedoch werde die Zahl  der Vermittler um fast ein Drittel zurückgehen.
  • Der zweite Fall unterstellt einen Zwang zur Offenlegung der Provision und ein großes Interesse der Kunden hieran. Plus eine staatliche Unterstützung der Honorarberatung. Wofür sich die Verbraucher aber im Gegensatz zu  den Provisionen nicht interessieren. Dennoch gerieten die Vermittler in Rechtfertigungsnöte. Dann – so Matthias Beenken und Michael  Radtke als Autoren der Untersuchung – sei mit einem Rückgang der Vermittler um fast 40 Prozent zu rechnen.
  • Der worst case geht von einem Courtageverbot bei Fondspolicen aus. Und einer Verteilung der Abschlussvergütungen auf die gesamte Vertragslaufzeit. Gleichzeitig würden sich immer mehr Kunden für eine Honorarberatung erwärmen. Immerhin könnte dies zumindest einen Teil  der wegbrechenden Provisionen oder Courtagen ausgleichen. Für die Vermittler kämen die Eingriffe jedoch einem Kahlschlag gleich. Ihre Zahl würde sich bei einem Rückgang um 45 Prozent nahezu halbieren.

Hiervon wären Neulinge besonders stark betroffen. Nur jeder zehnte nicht länger als drei Jahre am Markt tätige Betrieb müsste dicht machen. Bis zu 85 Prozent der Vermittler mit einer Historie zwischen drei und zehn Jahren ebenfalls. Nur die alten Hasen wären weniger betroffen.  Zwei Drittel etwa könnten überleben.

Alle Szenarien wirken sich negativ direkt auf die private Altersvorsorge sowie auf die Abschlüsse von BU- und Pflegepolicen aus. Denn Versicherungen werden ver- und nicht gekauft. BVK-Vizepräsident Gerald Archangeli warnte deshalb bei  der Vorstellung der Studie auf der DKM: „Wer die Axt am Vermittler anlegt, legt  auch die Axt an den Sozialstaat an.“

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