- Von Lorenz Klein
- 17.10.2019 um 14:15
„Für das Sozialpartnermodell geht’s jetzt um alles oder nichts“ titelte Pfefferminzia vor einer Woche angesichts des Gewerkschaftstages der IG Metall in Nürnberg – und nun haben die Verfechter des Modells offenbar liefern können.
Können Makler vom Sozialpartnermodell profitieren?
Worauf Arbeitgeber beim Pflichtzuschuss achten sollten
Für das Sozialpartnermodell geht’s jetzt um alles oder nichts
Zwar ist es nicht die IG Metall, die das erste Sozialpartnermodell gemeinsam mit den Versicherern Talanx und Zurich begleiten wird, sondern die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, aber ein Erfolg ist es allemal. Denn dieser Durchbruch könnte wegweisend sein für die künftige Entwicklung des Sozialpartnermodells in Deutschland: Ein Pilotprojekt ist nun jedenfalls da.
Worum geht es konkret?
„Die Deutsche Betriebsrente“ nennt sich das Gemeinschaftsprojekt der beiden Versicherer Talanx und Zurich Gruppe Deutschland, mit dem die Partner das Sozialpartnermodell hierzulande zum Schweben bringen wollen.
Man habe sich mit Verdi darauf verständigt, das erste Sozialpartnermodell in Deutschland zu etablieren, teilten die Unternehmen am Donnerstag gemeinschaftlich mit. Die Vereinbarung soll bis zum 1. Januar 2020 geschlossen werden und gilt für die rund 12.000 inländischen Arbeitnehmer des Talanx-Konzerns, wodurch diese eine zusätzliche Betriebsrente über das Sozialpartnermodell aufbauen können. Basis des Sozialpartnermodells bei Talanx ist demnach ein Haustarifvertrag, den Verdi und der Konzern aktuell aushandelten. Stimmt dann auch noch die Bafin zu, kann es an die Umsetzung gehen, heißt es.
Auch die Zurich Gruppe Deutschland beabsichtigt demnach, entsprechende Verhandlungen mit Verdi aufzunehmen, um das Konsortialprodukt ihren inländischen Mitarbeitern anzubieten. Das Unternehmen plane, demnächst entsprechende Verhandlungen mit Verdi zu starten.
Verdi: „Wichtiger Schritt gegen Altersarmut“
Die Partner erhoffen sich nun von dem Pilotprojekt „eine Signalwirkung“. Das Sozialpartnermodell lebe, sagte Fabian von Löbbecke, bei Talanx Vorstand für betriebliche Altersversorgung (bAV) – „allen Unkenrufen zum Trotz“. Die Verhandlungen mit Verdi verliefen „sehr konstruktiv und zielorientiert“.
„Dass Talanx als erster Arbeitgeber in Deutschland dieses neue Vorsorgeinstrument nun gemeinsam mit uns plant einzuführen, ist gerade für Beschäftigte mit geringen Einkommen ein wichtiger Schritt bei der Absicherung gegen die Altersarmut und kann als Muster für andere Unternehmen dienen“, wird Verdi-Funktionärin Martina Grundler zitiert.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren